27.09.2002 KSC - St. Pölten 3:1
Endlich war es soweit: nach 11 Jahren des Ausharrens wurde uns endlich wieder mal ein Derby gegen unsere Widersacher aus der Glanzstoffstadt aufgetischt. Einige von uns begannen dies bereits zur lauen Mittagsstunde zu zelebrieren und wankten dementsprechend ins Sepp Doll Oval, wo sich dieses Mal 1600 Besucher einfanden. Manch einer war trotz Vorschläge (die allerdings nie kamen...) allerdings auf anderen Plätzen. Aber sei´s wie es sei, bereits beim Vorspiel gab es einen kleinen Vorgeschmack auf das, was folgen sollte, denn bereits ab diesem Zeitpunkt wurde jedes Tor der jeweiligen Mannschaft von dessen Fanblocks gewürdigt - auch zu Hussereien unter der Gürtellinie (hab ich zumindest so in unserer lieben NÖN gelesen) kam es bereits im Vorfeld des Derbys. Als beide Mannschaften zum Trainieren einliefen, setzte es unterschiedliche Begrüßungen - dies muss nicht näher erörtert werden. Statement am Rande: Gusi als Judas zu bezeichnen war nicht so toll, aber bitte, ich red ja niemandem irgendwas aus, eh wurscht. Das Spiel begann mit kurzer Verzögerung ob des großen Andranges vor den Kassen. Ein tolles Intro gab es diesmal von beiden Fanblöcken: während wir sämtliche Bengalen entzündeten, versuchten es die St. Pöltner mit Rauchbomben, was gewisse Leute der NÖN ja so pfui finden, schlecht ausgeschaut hat´s zugegebener Maßen nicht. Es konnte los gehen: die ersten 10 Minuten standen ganz im Zeichen des SKN, da sich unsere Mannschaft als überaus nervös zeigte (allerdings nur was die ersten Minuten betraf). In der 7. Minute setzte es für die Kremser Fans die kalte Dusche, als Weber seine Mannschaft mit 1:0 in Front schoss. Mit diesem Tor wurde allerdings ein Angriffsfurisum der Kremser gestartet und die folgenden 80 Minuten sollten die härtesten und kampfbetontesten seit langem werden. In der 16.Minute war die gute Stimmung in unserem Lager wieder hergestellt, als Grabovac nach toller Vorarbeit von Zvijerac auf 1:1 stellte. Bis zur Pause gab es Chance en masse und zwar für den KSC!
Riesenaufregung, als der Linienrichter ein wunderschönes Tor von Christian Karl wegen angeblichen Abseits nicht anerkannte. Da sahen viele rot, und etliche Bierbecher flogen in Richtung Schiri-Assistenten, nicht nur von uns wohlgemerkt. Auch Horst Kirasitsch, Trainer des SKN, bekam aus der Mitte der Südtribüne ein paar Bier ab. Mattl und Ersatzwawa kamen zufrieden auf den Steherhügel zurück - sie hatten eine `Privatdiskussion´ mit HK, wobei Ersatzwawa sogar am Finger verletzt wurde, nachdem HK gegen den Zaun trat, an dem sich E - Wawa festkrallte. Bis zur Pause gab´s noch etliche strittige Entscheidungen und man kam mit dem Bierholen nicht nach. Die Stimmung auf unserer Seite wurde immer besser, Schimpforgien gab´s auf beiden Seiten, spielen taten mittlerweile aber nur mehr die Kremser. Das änderte sich auch nach der Pause nicht, als weiterhin unser Sportklub das spiel nach Belieben diktierte. In der 62.Min. blieb es Christian Karl vorbehalten, mit dem Kopf auf 2:1 zu stellen, worauf unglaublicher Jubel entbrannte. Ab diesem Zeitpunkt hatte man nicht mehr den Eindruck, dass einem die St. Pöltner noch gefährden könnten. Ein paar Minuten später blickten die meisten Richtung Westtribüne, wo eine wüste Schlägerei im Gange war. Laut St. Pöltner NÖN soll sogar ein Kremser Ordner mit einer halbvollen Bierflasche auf die SKN - Anhänger losgegangen sein. Kann ich mir allerdings nicht vorstellen.. oder doch? Fußball gespielt wurde weiter - die Angriffe der Kremser wurden schließlich noch mit dem 3:1 durch Mader (ein herrliches Tor) belohnt, der ebenso wie Karl nach seinem Tor den Weg zu uns suchte, wo er dementsprechend gefeiert wurde. Nach dem Schlusspfiff gab´s grenzenlosen Jubel und der Sieg wurde in der Kremser Kantine, sowie in diversen Innenstadtbeisln bis in die frühen Morgenstunden gefeiert. Außerdem gab´s einen Ausflug in den SKN - Fanblock, es blieb aber halbwegs friedlich...