25.10.2003 Flucht vor der Lügenlawine! HSV - S04
Um der Lügenlawine, sowie dem Stadionverbot (eigentlich ein Segen!) des aktuellen KSC - "Obmannes" sowie seiner Lakaien, also jenen "Leuten" die sich stets mit ihren Köpfen ganz tief in dem Allerwertesten desselbigen korpulenten Fensterverkäufers befinden, um irgendetwas Imaginäres zu suchen, was sie dort doch nicht finden, zu entkommen, entschlossen sich kurzerhand Zè, Jachn, Ogli, Ricki, Prinz Nikolai (alias Willi W****), Schurl, Steve, Tobi, Birgit, Zierli und Pauli (also immerhin so um die 13% der Besucher des Spieles KSC - Eisenstadt, haha!!!) nach Hamburg zu einer 3-tägigen, gediegenen "Groundhoppingtour" zum Spiel HSV gegen den FC Schalke 04 aufzubrechen. Wir trafen uns Freitags pünktlich zu Beginn des Spieles KSC - SCE, also um 19:30 Uhr nur einige Meter vom Sepp Doll entfernt, am Bahnhof in Krems. Von dort ging es dann nach GlanzstoffCity zum HBF. Kaum am Bahnhof dieser Enklave angekommen, erinnerte man deren Einsiedler sofort, lautstark und unmissverständlich, was man von ihnen hält, und welchen Beruf deren Mütter nachgingen. Nun wurde konsequent damit begonnen die wirklich gigantomanische Menge an Erfrischungsgetränken zu dezimieren. Und wie! Unter dem Staunen und Raunen des mittlerweile anwesenden Publikums, gab die ÖBB in zehnminütigen Abständen bekannt, dass sich doch der Zug nach Hamburg verspäten würde. Ein schwerer Fehler der ÖBB. Am Ende waren es 70 Minuten Verspätung! Gerüchteweise plant die ÖBB seit diesem Freitag, nun doch die "Bahnhofsoffensive" in St. Pölten zu beginnen. Danach bestiegen wir alle (wirklich guat beinond!) den Zug nach Hamburg-Altona. In den drei Abteilen ging es hoch her, und die ersten Beschwerden folgten prompt, die uns alle aber soviel berührten, wie wenn in China ein... naja, Ihr wisst schon. Amstetten wurde genommen, was wirklich sehr verwunderte, da einige wirklich nicht damit rechneten das wir es nie über die NÖ - Landesgrenze schaffen würden. Der Zug fuhr immer weiter und weiter, und die ganze Sache nahm eine unglaubliche Eigendynamik an! Es entwickelte sich ein brutaler Exzess, nur vergleichbar mit den WM-Kämpfen des jungen Mike Tyson, der alle Stückeln spielte, der dann wiederum die bayerische Grenzpolizei auf den Plan rief. Diese machte uns dann in Passau unmißverständlicherweise klar, dass es jetzt anbrennen würde! Auf unseren freundlichen Hinweis, dass wir ja nach Hamburg unterwegs seien, meinte diese kopfschüttelnd:" Da kommt ihr niemals an! So nicht! Keine Chance!" Danach rissen wir uns für vierzig Sekunden zusammen und schon war wieder alles paletti! Als sie wieder weg waren, erfrischten wir uns munter weiter und irgendwann gegen 4 Uhr ließen wir dann die Jalousien runter. Samstag früh in Hamburg angekommen starteten wir eine Sightseeing-Tour vom Bahnhof durch die Innenstadt Richtung Rathaus. Christian Z. fand vor allem Gefallen an einer architektonisch äußerst wertvollen Straßenkreuzung im Herzen Hamburgs, die er nun nach kurzem intensiven Nachdenken begann, von drei Seiten her mit seinen Magensäften zu verzieren. Nach der Beendigung seiner Schüttbilder, ging es dann weiter Richtung U-Bahn, wo der Herr Maestro nun wiederum einige neuralgische Punkte der wunderbaren Hansestadt verzierte. Mit der U-Bahn ging es dann Richtung St. Pauli wo wir uns, ja richtig, das Wilhelm Koch-Stadion, die Heimstätte des FC St. Pauli "anguckten". Den vehementen Protesten unseres Maestros nachgebend, begaben wir uns danach auf die Suche nach einer "Kneipe". In der ersten, einer ziemlich grindigen, nahe des Stadions, waren wir gerade mal 3 Minuten. Für die Bedienung war es einfach unfassbar, dass es Menschen auf diesem Planeten gibt, die um halb elf vormittags ein Krügerl haben wollen.(?!) Was Ricki einfach nicht akzeptieren konnte, woraufhin er, gelinde ausgedrückt, zum kompletten Narr mutierte! Dieser Verweis sollte sich aber dann noch als ein guter Wink des Schicksals erweisen. Weiter ging es dann in eine Seitengasse am Kiez, wo wir dann eine originale Ricki-Fi**i-Seemannsbar aufsuchten. Der Kellner dieser Kneipe war ein richtiger originaler, sehr lustiger und freundlicher Hamburger Jung`. Wie überhaupt die Hamburger durchwegs sehr freundliche Menschen sind! Danach stärkten wir uns wieder mit Holsten, Alsterwasser (Radler) und Weissweinschorle. Eine dicke Hamburgerin kam in die Kneipe und schon hielt es Ricki nicht mehr auf seinem Sitz aus. Unterdessen machte Christian Z. einen auf DJ und legte richtige, ich meine RICHTIGE Klassiker der Preisklasse Lieschen, Lieschen usw., auf. An der Decke dieser Bar hingen verschiedenste Fan-Schals aus ganz Europa auch ein Rapid-Schal wurde gesichtet. Wirklich lässig dort, aber nach ein, zwei Stunden verließen wir dann die Bar um mit der U-Bahn Richtung Volkspark zu gelangen. In der U-Bahn verdeutlichten wir dann, wie so oft an diesem Wochenende, den HSV- sowie den S04-Fans gesanglich, wiederum welchen Beruf die Mütter aller St. Pöltner nachgingen. Weiters, dass wir die Jungs aus der Donauhauptstadt seien, was auch auf unseren sensationellen Mannschafts - Leiberln stand! (Dank an Pauli, Ogli u. Ricki für das geile Design-ausgezeichnete Leistung, Burschen!) Weiters supporteten wir Kurtl Jara sowie Glieder Edi, letzterer rief nur mildes Lächeln auf den Lippen, sowie viele "Fragezeichen" auf den Köpfen der Schalker hervor. Dies sollte sich ein paar Stunden später aber sowas von gewaltig ändern! In der U-Bahnstation kam es dann zu kleineren Ausschreitungen zwischen HSV und SO4 Fans, bei denen die Polizei gleich eingriff. Harmlos. Auch geile Schals waren an einem Stand zu erspähen, bei denen Christian Z. gleich zugriff. Nach einer kurzen Busfahrt standen wir vor der AOL-Arena. Geil! Wirklich geil! Dann eine Überraschung! Nein, eigentlich auch wieder keine, denn Ricki musste einen Alkotest machen. Das Ergebnis war gerade noch zufrieden stellend (um die 2,0 Promille). Schlechte Leistung Ricki! Pfui! Pfui! Pfui! Trotzdem wurde er NICHT ins Stadion gelassen! Kein Problem, für unseren schlauen, gerissenen Fuchs, denn wer Ricki kennt weiß, dass er schon sehr, sehr, sehr viele schwierige und knifflige Situationen des Alltags, mit seinem meisterhaften Verhandlungsgeschick gelöst hat! So um die siebzig. Er ging einfach bei einem anderen Eingang rein, und schon brach das Sicherheitsnetz der AOL-Arena in sich zusammen, hehe. Zu unserer Überraschung bekamen wir doch Zutritt zum ersten Rang, gleich hinter dem Tor, dem "harten" Kern der HSV - "Supporters". Nach einigen heiteren Diskussionen mit den HSV - Fans, ging es dann schon los. Nun kam die große Überraschung dieser Tour! Der Support der HSV-Fans, war unter aller Sau. Er war grottenschlecht. Eigentlich nicht einmal das er war nicht vorhanden! Unglaublich eigentlich! Capo war ein von allen gehasstes Milchbubi, den man kaum verstehen konnte. Das Liedgut der HSV-Fans beschränkte sich auf òle,òle,òle!HSV! HSV òle! sowie ein lang gezogenes Scheiße (Anmkg. bei S04-Support Schaaaalllkkeee!). Einmal Ho, Ho, Hollerbach ein paar mal Stefan Wächter (Ersatztormann) und das war`s auch schon! Alles total unkoordiniert, lustlos gesungen und sehr leise! Rapid, Austria oder Salzburg-Fans sind zwar vielleicht weniger, aber um Welten besser! Wirklich ein ganz schlechter Support, den sich diese Mannschaft, die eigentlich ganz gut spielte und sehr bemüht war, dieses Spiel sowie das tolle Stadion wahrlich nicht verdient hat! Dieses Verhalten sprengte bei unserem Druckkochtopf Pauli nach einiger Zeit das durch Alkohol in rauhen Mengen, angegriffene Ventil! Nun drehte Pauli komplett durch! Pauli war`s scheissegal, dass er sich inmitten von ungefähr 5.000 HSV-Fans befand und tat seinen Unmut über den grindigen Support lautstark kund! Schön langsam gefiel, dies den HSV-Fans nicht mehr, aber Pauli war das wurscht, denn nun begann er lautstark die sehr sprungfreudigen Schalke-Fans zu supporten! BumZua mitten im HSV-Block! Nun startete Pauli, seinen persönlichen Weltrekordversuch im Dauersupporten. so ungefähr um die 50 STUNDEN!!!)seines großen Idols, des größten Fußballer aller Zeiten, des personifizierten Fussballgottes, des sensationellen EDUARD GLIEDER EDI!!! In der 29. Minute traf Romeo zum 1:0.Dann ein flottes Spiel des HSV. Schalke kam kaum aus der eigenen Hälfte raus. Nach der Pause gab der HSV wieder Gas. In der 59. Minute verletzte sich Publikumsliebling Barbarez, worauf hin Pauli "Steh auf du S**! Steh auf du S**! intonierte. Gegen den Publikumsliebling des HSV - mitten im HSV-Block!  Nun machten wir uns schön langsam Sorgen um Pauli`s Gesundheit(5.000 Gegner sind sogar für uns ein bisschen viel), aber Pauli nahm unsere eindringlichsten Ermahnungen nur lächelnd zur Kenntnis. Nun dachte ich, dass Hamburger Fäuste nur so auf Pauli`s zartes Gesicht prasseln würden, aber dem war nicht so. Also man denke mal wenn das bei uns, also,uuhhh... Barbarez wurde daraufhin, so wie Hollerbach kurz davor, verletzungsbedingt ausgewechselt. Der HSV konnte diese beiden Ausfälle aber, vorallem in der Schlussphase einfach nicht mehr verkraften. In der 65. Minute wurden dann doch die Schalker Fans von Trainer Heynkes erlöst, da dieser endlich Eduard Glieder Edi für den Totalausfall Agali (ähnliche Spielanlage wie unser Pavlek, nämlich gar keine, der war so etwas von schwach!) einwechselte, was Pauli enthusiastisch zur Kenntnis nahm. Romeo traf aber dann doch in der 68.Minute zum zweiten Mal. Wenn er wohl immer so gespielt hätte, dann hätten wir auch noch unseren Kurtl auf der Bank gesehen und nicht seine Koffer mit nachhause schleppen müssen. Danke Romeo! Danke!  Bis dahin fanden die HSV-Fans Pauli`s Dauersupport für Glieder Edi nur lustig und komisch. Die dachten einfach nur unser Pauli sei nicht ganz dicht! (wie kann man so etwas nur denken, also bitte) Nach einer Unachtsamkeit von Ersatztormann Wächter, der sein erstes Bundesligaspiel machte, erzielte der Schalker Matellan in der 73.Minute völlig überraschend das 2:1 Nun begann das große Zittern der HSV-Fans. Eine komische Situation - Wir sahen uns alle gegenseitig verschmitzt an und irgendwie spürten wir, dass da noch was passieren würde, hehe. Einige HSV-Fans fanden nun Pauli`s Gliedersupport doch nicht mehr so lustig und forderten ihn auf sich doch urinierender Weise in den Schalke-Block zu begeben. Die 90.Minute war angebrochen. Nun sollte uns wieder einmal vor Augen geführt werden, wieso wir den Fußball so lieben: Gestocher im HSV-Strafraum,Glieder kommt zum Ball - Fernbombe aus 7 Metern ins rechte Eck - Tor!!! Die Schalker Fans rasteten total aus! Ein neuer Star war geboren! Edi Glieder mutierte zum großen Held der Schalker! Betroffenheit im HSV-Block. Wir sahen uns gegenseitig an, worauf Ogli in einer Redewendung meinte, dass er jetzt wohl seinen Urin nicht länger halten könne. Ich blickte nach einem Notausgang, und schmiedete schnellstens einen Plan, wie wir schleunigst, möglichst unauffällig und auf Zehenspitzen aus dem HSV-Block kommen könnten. Schlusspfiff, aus vorbei. 2:2 Edi Glieder rettet Schalke den nicht ganz verdienten Punkt. Pauli brannte jetzt die letzte 10 Ampere-Sicherung durch, er schrie, sprang und feierte Edi Glieder, wie wenn er Österreich gerade im Alleingang zur Fußballweltmeisterschaft geschossen hätte. Enttäuschung beim HSV. Enthusiasmus bei Schalke. Ricki war`s egal, er verbrachte das ganze Spiel, sitzenderweise am Boden um intensivst über den folgenden Abend nachzudenken. Nach dem guten Match gingen wir wieder zur hoffnungsvoll überfüllten WM 2006-unbrauchbaren U - Bahnstation, wo wir zufälligerweise die Bahn nach St. Pauli erwischten. Nach einem kurzen Mahl, begaben wir uns ins Nachtleben dieses wunderbaren Stadtteils. Aber Berichte dazu lassen wir lieber. Zeitsprung! Es ist 6 Uhr in der Früh. Wir fanden uns vor den noch verschlossen Toren der alten Hamburger Fischauktionshalle wieder. Unser Ziel war der seit dem 02.05.1703(Kein Druckfehler!!!) also seit über 300 Jahren stattfindende, wirklich sensationelle Hamburger Fischmarkt! Kurz nach 6 Uhr morgens war Einlass, und nun sollten wir etwas erleben, dass seinesgleichen sucht und einfach nicht möglich ist nur annähernd zu beschreiben. Das MUSS man einfach erlebt haben. Tausende Menschen feierten in der alten Fischauktionshalle um halb 7 Uhr morgens, bei Bier, Glühwein, Backfisch, Scampi oder Spiegeleiern ein Volksfest und tanzten ausgelassen zu der tollen Rockmusik der Live-Band. Ein traumhaftes Fest in traumhaften Ambiente und das jeden Sonntag! Die Hamburger sind wirklich zu beneiden! Nach ein paar Stunden begaben wir uns dann ins Aster-Hallenbad, wo wir dann den Rest des Tages die Jalousien runterließen. Um 20:30 Uhr ging es dann mit der Gewissheit ein einzigartiges Wochenende erlebt zu haben, von Hamburg-Altona nach Hause. Zuvor wurde noch am Bhf. der Nation gehuldigt, Aufstellung genommen und die Bundeshymne mit der rechten Hand am Herzen inbrünstigst gesungen. Ein sensationelles, traumhaftes und wohl unvergessliches Wochenende ging zu Ende. Zuhause angekommen las ich mir die Montags - NÖN mitsamt den übers Wochenende ausgedachten Lügen Herbert Steinigers und seiner KSC-Lakaien durch. Und es verschlug mir neuerlich die Sprache. So viel Schwachsinn in einer Kolumne zu verpacken wie dieser Bert Bauer, das vermag schon außergewöhnliches Anti-Talent. Kein Wunder, dass er es nicht zu mehr, als zu einem Schreiberling des regionalen Sportteiles einer Provinzpostille gebracht hat. Die folgende Arbeitswoche stellten sich alle mitgereisten Kremser die Frage, wieso man denn nicht auch als Hamburger Jung`oder Mädl geboren wurde. Man hätte sich viel erspart. Wenn ihr die Möglichkeit habt, besucht UNBEDINGT Hamburg und den Fischmarkt! Eine traumhafte Stadt in der es sich wirklich leben lässt! Und das geht schon wieder los - Das darf doch wo...!