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Der erste Groundhop Termin
des Jahres führte Rainer und mich in die schöne Stadt Bremen. Einigen
war´s zu kalt, andere hatten kein Geld - deshalb mussten wir alleine
fahren - auch gut. In Hamburg angekommen bedurfte es einer kleinen Stärkung,
ehe es nach Bremen weiterging. Dort herrschte das selbe Wetter, das uns
auch die nächsten Tage begleiten sollte, nämlich Regen jede Menge. Jaja,
manchmal hat man es als Groundhopper schwer. In der Stadt gibt´s an
und für sich nicht viel zu sehen - an diesem Tag war´s anders, denn die
meiner Meinung nach proletuidesten Fans Deutschland´s, die Berliner,
machten ziemlich viel Wirbel - vor Allem am Bahnhof. Als ein paar Bullen für
Ruhe sorgen wollten, musste ihr Einsatzwagen dies mit einer Delle
bezahlen, verursacht durch den Wurf einer vollen Bierflasche, die einem
BSC-Fan scheinbar entglitt. Der arme Kerl durfte das Spiel nicht mehr
sehen, vielleicht besser für ihn. Nach einem gediegenen Mal bei
Burgerking ging es schon raus zum Weserstadion, das wirklich genau neben
der Weser liegt. Anmutig sind auch die kleinen Kartenhäuschen neben dem
Stadion, sowie die vielen Beck´s - Verpflegungsstellen.
Nach Abholung der Tickets entdeckten wir was ganz feines - den
Ostkurvensaal, eine Mischung zwischen Pub und Disco, die genau unter der
Fankurve liegt, und in der Fans für Fans Bier ausschenken (auf einer
Leinwand werden auch alle Auswärtsspiele der Bremer gezeigt). Da tranken
wir dann selbstredlich einige Biere, ehe wir uns dazu durchrangen, das
Innere des Stadions zu betreten.
Als wir vor dem Fansektor anstellig wurden, hörten wir hinter uns eine
prominente Stimme, die sagte: "Entschuldigung, darf ich?" Es war
die Stimme vom beliebten Premör - Wörld - Reporter Thurn und Taxis. Da
H. Steininger (er darf einfach in keinem Bericht fehlen) nach dem ersten Stadionverbot
prahlte, sogar Thurn und Taxis hätte sich nach den Vorfällen erkundigt,
rief ich ihm nach: "Schöne Grüße vom Kremser Obmann H. Steininger!"
Er drehte sich tatsächlich kurz um, runzelte kurz die Stirn und
verschwand unter seinem Regenschirm so schnell wie er gekommen war. Also
wieder eine Lüge aufgedeckt!!
Im Stadioninneren gab es allerhand Verpflegungs- möglichkeiten - vor allem
alle möglichen Fischvaritationen - Bier war für uns dann aber doch
interessanter, vor allem als wir nüchtern feststellen mussten, dass es
keinen Glühwein gab, obwohl dieser auf Schildern ausgeschrieben stand.
Der erste Minuspunkt fürs Weserstadion!! Die Fankurve füllte sich dann
ziemlich schnell und auch die Stimmung war bis zum Anpfiff bereits gut.
Auch das Spiel entwickelte sich unter strömenden Regen ganz gut - bereits
in der 3.Minute scheiterte ein Berliner am Werder-Torwart. Das war´s dann
aber auch schon mit der Berliner Herrlichkeit, denn Neo-Trainer Hans Meyer
musste tatenlos mit ansehen, wie seine Kicker willenlos ins Debakel
liefen. Bereits in der 17.Minute lieferte der Berliner Marcellino eine
Idealvorlage für seinen Landsmann Ailton , der nur mehr Torwart Fiedler
umkurven musste um den Ball ins Tor zu schieben!
Bereits 12 Minuten später durften die 34.500 erneut jubeln, als abermals
Ailton zum 2:0 traf! Micoud stellte mit dem 3:0 nur weitere 6 Minuten später
den Pausenstand her. Da das Spiel nach der Pause abflaute - Werder
schaltete verständlicherweise um einen Gang zurück - mussten wir
ander wertig für Spaß sorgen. Da ein Fatzke sich genau vor mir postierte,
wurde die Kaputze seiner grausligen Regenjacke mit unseren verrotzten
Taschentüchern gefüllt. In der Nachspielzeit stellte Valdez noch auf 4:0
und alle durften jubelnd nach hause gehen. Außer den Berlinern! Es
regnete nach wie vor in Strömen, als wir den Rückweg ins IBIS-Hotel in
Angriff nahmen. Auf diesem trafen wir noch lustige Leute und ein Türk
regte sich furchtbar auf, als ich ihm meine Werder-Tüte vors Gesicht
hielt und irgendwas sagte. Im Hotel wollten wir uns kurz aufhalten, ehe
wir noch was nagen gehen wollten. Doch bei der Sportschau schliefen wir
beide ein! |