31.01.2004 SV Werder Bremen - Hertha BSC Berlin
Der erste Groundhop Termin des Jahres führte Rainer und mich in die schöne Stadt Bremen. Einigen war´s zu kalt, andere hatten kein Geld - deshalb mussten wir alleine fahren - auch gut. In Hamburg angekommen bedurfte es einer kleinen Stärkung, ehe es nach Bremen weiterging. Dort herrschte das selbe Wetter, das uns auch die nächsten Tage begleiten sollte, nämlich Regen jede Menge. Jaja, manchmal hat man es als Groundhopper schwer.  In der Stadt gibt´s an und für sich nicht viel zu sehen - an diesem Tag war´s anders, denn die meiner Meinung nach proletuidesten Fans Deutschland´s, die Berliner, machten ziemlich viel Wirbel - vor Allem am Bahnhof. Als ein paar Bullen für Ruhe sorgen wollten, musste ihr Einsatzwagen dies mit einer Delle bezahlen, verursacht durch den Wurf einer vollen Bierflasche, die einem BSC-Fan scheinbar entglitt. Der arme Kerl durfte das Spiel nicht mehr sehen, vielleicht besser für ihn. Nach einem gediegenen Mal bei Burgerking ging es schon raus zum Weserstadion, das wirklich genau neben der Weser liegt. Anmutig sind auch die kleinen Kartenhäuschen neben dem Stadion, sowie die vielen Beck´s - Verpflegungsstellen. Nach Abholung der Tickets entdeckten wir was ganz feines - den Ostkurvensaal, eine Mischung zwischen Pub und Disco, die genau unter der Fankurve liegt, und in der Fans für Fans Bier ausschenken (auf einer Leinwand werden auch alle Auswärtsspiele der Bremer gezeigt). Da tranken wir dann selbstredlich einige Biere, ehe wir uns dazu durchrangen, das Innere des Stadions zu betreten. Als wir vor dem Fansektor anstellig wurden, hörten wir hinter uns eine prominente Stimme, die sagte: "Entschuldigung, darf ich?" Es war die Stimme vom beliebten Premör - Wörld - Reporter Thurn und Taxis. Da H. Steininger (er darf einfach in keinem Bericht fehlen) nach dem ersten Stadionverbot prahlte, sogar Thurn und Taxis hätte sich nach den Vorfällen erkundigt, rief ich ihm nach: "Schöne Grüße vom Kremser Obmann H. Steininger!" Er drehte sich tatsächlich kurz um, runzelte kurz die Stirn und verschwand unter seinem Regenschirm so schnell wie er gekommen war. Also wieder eine Lüge aufgedeckt!! Im Stadioninneren gab es allerhand Verpflegungs- möglichkeiten - vor allem alle möglichen Fischvaritationen - Bier war für uns dann aber doch interessanter, vor allem als wir nüchtern feststellen mussten, dass es keinen Glühwein gab, obwohl dieser auf Schildern ausgeschrieben stand. Der erste Minuspunkt fürs Weserstadion!! Die Fankurve füllte sich dann ziemlich schnell und auch die Stimmung war bis zum Anpfiff bereits gut. Auch das Spiel entwickelte sich unter strömenden Regen ganz gut - bereits in der 3.Minute scheiterte ein Berliner am Werder-Torwart. Das war´s dann aber auch schon mit der Berliner Herrlichkeit, denn Neo-Trainer Hans Meyer musste tatenlos mit ansehen, wie seine Kicker willenlos ins Debakel liefen. Bereits in der 17.Minute lieferte der Berliner Marcellino eine Idealvorlage für seinen Landsmann Ailton , der nur mehr Torwart Fiedler umkurven musste um den Ball ins Tor zu schieben! Bereits 12 Minuten später durften die 34.500 erneut jubeln, als abermals Ailton zum 2:0 traf! Micoud stellte mit dem 3:0 nur weitere 6 Minuten später den Pausenstand her. Da das Spiel nach der Pause abflaute - Werder schaltete verständlicherweise um einen Gang zurück - mussten wir ander wertig für Spaß sorgen. Da ein Fatzke sich genau vor mir postierte, wurde die Kaputze seiner grausligen Regenjacke mit unseren verrotzten Taschentüchern gefüllt. In der Nachspielzeit stellte Valdez noch auf 4:0 und alle durften jubelnd nach hause gehen. Außer den Berlinern! Es regnete nach wie vor in Strömen, als wir den Rückweg ins IBIS-Hotel in Angriff nahmen. Auf diesem trafen wir noch lustige Leute und ein Türk regte sich furchtbar auf, als ich ihm meine Werder-Tüte vors Gesicht hielt und irgendwas sagte. Im Hotel wollten wir uns kurz aufhalten, ehe wir noch was nagen gehen wollten. Doch bei der Sportschau schliefen wir beide ein!