12.03.2004 KSC - SKN St. Pölten 1:3
Wochenlanges Stillschweigen gingen unserem Vorhaben am Tag des großen Derbys voran - nun war der Tag des Comeback gekommen. Aber der Reihe nach: kurz nach dem lachhaften (sowie nochmals erwähnt UNRECHTLICHEN!!) Stadionverbot von vier Stehern (speziellen Dank auch nochmals an Bert Bauer der meinen Namen aus der Anonymität in die Liste der 1000 bekanntesten Kremser laut NÖN - Redaktion hiefte) planten wir bereits unser Comeback, dass just am Tag des Derbys stattfinden sollte. Für alle die es jetzt noch nicht begriffen haben: NEIN, wir haben uns NICHT aufgelöst (manche werden bei diesen Zeilen scher atmen...) und JA, ich bin nach wie vor Obmann, hehe. Unser Comeback sollte allerdings nicht irgendwie ausfallen. So beschlossen wir, erst zur Halbzeit ins Stadion zu kommen - wir verzichteten also freiwillig auf die erste Hälfte, und das beim Derby, man stelle sich vor. Es sei auch nochmals erwähnt, dass wir das Stadionverbot nie antraten - wir sind einfach eine Zeit nicht mehr hingegangen. Abgesehen davon wurde keiner von uns vieren - wie es laut ÖFB - Paragraphen eigentlich notwendig gewesen wäre - schriftlich verständigt, aber das ist eine andere Geschichte. Getroffen haben wir uns an diesem Tag dann allerdings schon um 17.00h im Cafe Renaissance - Ersatzwawa wartete brav wie ein Hund bereits seit 16.30 vor den Toren besagter Lokalität auf das Eintreffen der restlichen Steher, die dann auch nach und nach eintrafen. Selbst Andl und Ersatz - Öheim Jürgen von der Interspar, ließen es sich nicht nehmen, am erfolgreichen Warm - Up teilzunehmen. Nach einigen enttäuschenden Niederlagen am Wuzzeltisch (an denen "ausschließlich" mein Bruder Schuld hatte, hehe) gegen Roberto und Zierli (war das die Rache für die Finalniederlage beim Tipp-Kick Turnier??) musste ich mich dementsprechend stärken und ein paar Bier trinken. Die Stimmung war bereits am Kochen und es wurde lauthals intoniert, was wir von St. Pölten im Allgemeinen hielten. Lobgesänge auf uns selbst durften dabei nicht fehlen. Um etwa halb acht machten wir uns dann schließlich auf, denn wir hatten ja noch ein Transparent vorzubereiten.. Mit fröhlichem Gesang ging es durch die Stadt raus zum Parkplatz vor der alten Sporthalle. Klar, dass bei dem weiten und beschwerlichen Weg für einige ein Boxenstopp im Schnitzlplatzl angesagt war - die verkaufen ja auch Bier dort, nicht nur Schnitzl. Am Parkplatz wurde unser Transparent mit dem Schriftzug "WIR WERDEN NIEMALS SO SEIN, WIE IHR UNS HABEN WOLLT!" entworfen, was gar nicht so einfach war, da der Packpapierfetzen etliche Male vom Wind aufgewirbelt wurde.... Und dann stand plötzlich die Polizei vor uns, weil ein wachsamer Bürger hörte, dass Pflastersteine durch die Luft flogen - was immer er auch gehört haben mag, wir waren es auf alle Fälle nicht. Dennoch sahen wir unser Unternehmen gefährdet, denn die Funkstreife drehte auch eine Runde zum Stadion, als wir bereits vorm BORG - Turnsaal warteten. Jetzt kam erstmals Nervosität auf und ich brauchte eine Zigarette - die erste nach zwei Monaten: würde uns Steininger oder sein Tross aufhalten? Wie würden wir dann reagieren? Die Fragen waren unbegründet, denn als wir zum Stadion kamen, wurde uns sogar das große Tor geöffnet. Seltsam, aber so steht´s geschrieben. Hinter mir hörte ich die Stimme Robertos "afoch weita geh, net umdrahn" und schließlich kamen wir das erste mal nach Monaten wieder auf unserem Steherhügel an, wo einige Leute wahrhaftig Luftsprünge machten (zumindest ein Kind) und uns alle mit Lachen begrüßten. Da mussten wir selbstredlich gleich ein kleines Freudenfeuer zünden (ein Trottel namens O hat leider gleich wieder was reinwerfen müssen!!!) und mit Supporten beginnen.
Eigentlich hatten wir nicht vor St. Pölten -S chmähgesänge zum Besten zu geben, doch da uns diese provozierten, taten wir es ihnen gleich, noch dazu wo auch auf dem Feld nix lief - Pausenstand 0:1! Pausenlos rollten St. Pöltner Angriffe auf das Kremser Tor und Kucernak musste einige Male eingreifen. Dennoch musste er noch zweimal hinter sich greifen. Überragender Mann am Feld war Markus (und ich verwend jetzt bewusst NICHT diesen widerlichen, Scheiß-Spitznamen, dem ihm die Medien gegeben haben) Aigner, der zwei Tore der Gäste erzielte. Leider konnten die Kremser an diesem Tag mit den Glanzstofflern in keinster Weise mithalten und waren auch kämpferisch weit unterlegen. Nur ein Topic-Tor konnte das Ergebnis noch einigermaßen verschönern, geändert hat es an der zweiten Derbyniederlage dieser Saison dennoch nichts. Nach dem Spiel wurde es so richtig interessant, als wir uns vor den VIP-Räumlichkeiten des KSC unters Volk mischten. Da fiel einigen scheinbar des Ladl obe. Mittlerweile war ich ziemlich bedient punkto Bierkonsum, also kann ich mich nicht mehr an alles erinnern. Dem Reinthaler dürfte ich irgendwas gesagt haben (wahrscheinlich eh die Wahrheit), weil er mich ganz böse anschaute. Auch mit Ordner Fuzi (dieses mal hoffentlich richtig geschrieben) habe ich gesprochen, der fuchsteufelswild auf Bruder R war und seine Kollaboration mit den Vorständlern dementierte. Außerdem klärte er mich auf, dass das Stadionverbot nach wie vor aufrecht erhalten bleibt. Da wird doch der Hund in der Pfanne verrückt!!!!! Gibt´s soviel Sturheit eigentlich????? Der Auslöser dieses Skandals zeigte sich äußerst wortkarg an diesem Abend, grüßte mich im Vorbeigehen kurz und war zu keinem Gespräch zu haben. Dafür sprach ich (bevor es ganz finster wurde) ein paar heilsame Worte mit Coach Kira, der mit mitteilte, dass er das so `obszöne´ Transparent von Waidhofen nicht so eng gesehen hätte. Außerdem lud er mich ein, am Mittwochs-Training vorbeizuschauen, um in Ruhe zu reden. Jaja, beim Reden kommend die Leit z´samm... (Leider waren wir dann am Mittwoch zu spät im Stadion und Kira war schon weg, sch...) Danach ging´s noch ins Daniel´s. Einige von uns waren übrigens noch bis Sonntag 3 Uhr früh unterwegs, nonstop, wohlgemerkt!!