28.08.2004 Tottenham Hotspur - Birmingham City
Nachdem sich Rainer in aller Frühe wieder nach Österreich verpisst hatte, stand für mich mein letztes Spiel der heurigen UK-Tour auf dem Programm und zwar das Spiel zwischen Tottenham und Birmingham City auf der ehrwürdigen White Hart Lane.
Die Anreise muss ich sagen ist eigentlich ein echter Witz, denn die nächst beste U-Bahnstation ist ungefähr eine halbe Stunde Höppelmarsch vom Stadion entfernt - also habe ich mich in einen der vollbepackten Busse reingequetscht, um zum Stadion zu gelangen. Da ich aber so schwitzte, bin ich ein paar Stationen früher ausgestiegen und den Rest gelaufen. Mein Gott, was für eine miese Gegend. Dreckige Trotoirs, schäbige Abbruchhäuser und miese Shops (Lidl, McDonalds und so weiter..) - und viele Fremde, bei denen man nicht mal mit Englisch weiterkommt. Am Stadion wurde ich dann von Pontius zu Pilatus geschickt um endlich an meine übers Internet georderte Karte zu gelangen. Rainers Bestellung, ein "Fuck Man Untd" Shirt, konnte ich leider nicht erfüllen. Berndis Schal schon, was mir gar nicht leicht fiel, da ich doch eine gewisse Abneigung den Spurs gegenüber habe (schon allein, weil sie den Hammers so viele Spieler wegschnappten - jetzt erst wieder Michael Carrick..). Allein der White Hart Lane wegen also der Besuch. Nun ich saß etwa 3 Meter von der Seitenlinie entfernt, zweite (!!!) Reihe und hätte die Spieler sogar angreifen können - danach war mir aber nicht. Bis zum Anpfiff versperrte mir ohnedies ein alter Steward die Sicht, der sich nach Anpfiff Gott sei Dank auf seinen mitgebrachten Hocker plazierte, obwohl ihn dies wegen fortgeschrittener Arthritis durchaus schwer fiel....
Die Stimmung im mit 35.000irgendwas gefüllten Stadion war bestens, das Spiel ließ allerdings zu wünschen übrig, wobei vorerst die Gäste sogar mehr vom Spiel hatten. Teamverteidiger King hatte alle Hände voll zu tun, um die anstürmenden Forsell und Heskey zu dabändigen. Auffälligster Spieler der Blues war Jesper Groenkjaer, der von Chelsea kam. Bei den Spurs machte vor allem der wieder genesene Ire Robbie Keane einen guten Eindruck. Das Spiel wurde bereits in der ersten Hälfte durch Jermain Defoe entschieden, ein tolles Tor, das für das schwache Spiel entschädigte: Defoe legte sich den Ball rechts vorbei, schlüpfte links zwischen zwei Verteidigern durch und drosch den Ball unhaltbar für den nordirischen Teamkeeper Taylor ins Netz. Eigentlich müsste ich dem Defoe ja böse sein, denn auch er sollte weiterhin Tore für die Hammers schießen, nicht für die verdammten Spurs. In der zweiten Hälfte tat Tottenham gar nichts mehr, und Birmingham vergab aufs stümperlichste eine Chance nach der anderen, vor allem durch "Wanker" Heskey. Es blieb also beim 1:0, ehe ich mich kurz vor Schluss dazu entschied, das Stadion zu verlassen, um - dieses Mal zu Fuß - zur U-Bahn zurück zu gelangen. Es war dies mein letzter Besuch, aber wer weiß, vielleicht folgt schon bald mein nächster!