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Los ging es in die
Lebkuchenstadt - dafür mussten wir alle früh raus: ich war um drei schon
munter, Mattl und Rainer schliefen schlecht, Ersatzwawa wahrscheinlich gar
nicht (voller Sorge um seinen Mopedausweis...) und auch Roberto dürfte
noch ziemlich müde gewesen sein, oder warum sonst wartete er gleich mal
am falschen Abfahrtsort, hehe? Als dann noch Klaus ankam, konnte sich das
lustige Sextett mit dem ARTE - JETZT FANBUS DER STEHER/JUNGS/COMBINATION -
BUS auf den Weg machen.
Ersatzwawa schlief nach langer Fahrt bereits in Dürnstein wieder ein und
wir mussten uns mit der Taschenlampe mehrfach vergewissern, ob er überhaupt
noch lebt. Schlaf war nicht wirklich drinnen und nach knapp 2 Stunden
Fahrzeit standen wir kurz vor der Grenze um uns zu laben, wobei Roberto
sogar, quasi per Zufall, einen seiner Jungs Kollegen traf. Die Raststätte
war auch nicht wirklich weit von Braunau entfernt, wo einige Herrschaften
gerne das Schicklgruber - Geburtshaus besucht hätten. Auch für
Ersatzwawa wäre da durchaus was dabei gewesen, denn in diesem Haus
befindet sich jetzt gerüchtehalber eine Behindertenwerkstätte. Nachdem
uns Ersatzwawa noch seinen abgelaufenen Pass gezeigt hatte (E-Wawa als
12-jähriger..würgel!!), musste spätestens jetzt das erste Bier geöffnet
werden. Hinter der Grenze wurde das Wetter ziemlich verschissen und
Ersatzwawa war sichtlich enttäuscht von seinem ersten Besuch in
Deutschland. Der mitgebrachte Biervorrat (und das war eigentlich gar nicht
sooo wenig) neigte sich gegen neun Uhr schon dem Ende entgegen und daher
mussten etliche Pinkelstopps im beschaulichen bayrischen Wald eingelegt
werden. Um etwa halb zehn erreichten wir dann auch schon die Ausfahrt zum
Frankenstadion, wo wir etwa eine viertel Stunde später ankamen. Mit
Kartenkauf war allerdings vorerst nichts, da alle Kassen Häuschen noch
geschlossen hatten. Das Stadion selbst war allerdings GANZ offen und so
konnten wir - WAHNSINN!! - sogar den heiligen Rasen betreten, natürlich
hatten wir unsere Bierdosen am Rand abgestellt. Ein Fotoshooting im
Strafraum durfte da natürlich nicht fehlen. Berechtigterweise machen wir
uns aber Sorgen, denn der Fotograf dieser Schnappschüsse war niemand
geringerer als - richtig - Ersatzwawa!! Danach ging es die wenigen Meter
rüber zum Reichsparteitagsgelände, das genauestens erkundet wurde. Roberto
erstellte sogar eine Sitzplatzordnung, hehe, und ein seltsames Lächeln
huschte über sein Gesicht. Im Anschluss (komisch jetzt das Wort...)
pilgerten wir zum Clubgelände, wo Klaus und Roberto sich Karten für den
Nürnberg-Fanblock sicherten. Wir vier mussten allerdings noch zuwarten, da
für den Auswärtsblock Karten nur an der Kasse am Stadion erhältlich waren.
Mit der S-Bahn ging e s dann schließlich in die Innenstadt, wo ebenfalls
recht witzige Fotos gemacht wurden und Rainer auf Anhieb Freundschaft mit
einem vergammelten Flöten spielenden
Sandlertypen schloss, hehe. Gegessen haben wir am schmucken Marktplatz,
wobei es allen mundete (Preisfrage: Was aß E - Wawa? 1. Preis: ein Wiener
mit Kartoffelsalat!). Nur schläfrig wurden wir langsam, also rasch raus
zum Stadion, da die Zeit schon danach drängte. Bevor es zur S-Bahn zurück
ging, wurden noch schnell Sch... Lebkuchen gekauft und ein paar Schluck Cappy - Wodka aus mitgebrachten PET Flaschen genommen.... Bei der
S-Bahnstation Frankenstadion schüttete es aus allen Löchern und wir
wurden alle nass, aber endlich hatten wir unsere Tickets für den
Arminia-Fanblock in den Händen. Gut, Angst hätten wir nicht haben
brauchen, da sich bis zu Spielbeginn vielleicht 200 Arminen in ihrem
Sektor eingefunden hatten. Im Stadion war es ziemlich zügig und ich bekam
momentan Halsweh. Kurz vor Spielbeginn wurden von den BOYS Bielefeld (E -
WAWA meint übrigens immer noch, die Stadt heiße Bienenfeld) Fahnen zum
Schwenken ausgeteilt - natürlich griffen wir da auch zu. Rainer gefiel
die formschöne Fahne besonders gut, also schlossen wir kurzerhand
Freundschaft mit den Boys, die uns sogar versprachen, uns am folgenden Tag
in Würrrrrmla zu unterstützen, so was! Das Spiel begann dann mit einer
zugegeben tollen Choreo der Nürnberger, obwohl man sonst - dank der
schlechten Akustik des Stadions (hab übrigens schon bessere gesehen) -
nicht viel zu uns rüber hörte. Umgekehrt war es wahrscheinlich noch
schlimmer, denn außer "Biiiielefeld" (dass sogar meistens von
Rainer angestimmt wurde..) hörte man nicht viel, trotzdem war es lustig.
Die Bielefelder spielten ihr Spiel relativ geschickt. Zwar hatten die Nürnberger
mehr Spielanteile, kamen aber für eine Heimmannschaft zu relativ wenigen
Torchancen. Die Bielefelder nützten hingegen sofort ihre erste Möglichkeit,
als der brav kämpfende Vata eine Traumflanke zum 1:0 für die Arminia einköpfte,
wobei es bis zur Pause blieb. Nach der Pause agierten die Nürnberger
etwas bissiger, kamen aber erst dann zu zwingenden Chance, als die Arminia
sensationeller Weise bereits 2:0 führten. Ovomayela war der jenige, der
den Nürnberger Goalie umtanzte und den Ball ins Gehäuse hob..
Da wurde richtig durchgedreht in unserem Sektor. Während dem Spiel hatten
sogar mal kurzfristig ihren Sektor Richtung Nürnberg-Block verlassen,
weil sie scheinbar boxen gehen wollten. Im Nürnbergblock verließen
ebenfalls einige Erlebnisorientierte ihre Plätze.. Obwohl dann doch nix
raus kam und ich von dem ganzen (Klaus hat davon berichtet) auch gar nix
mitgekriegt habe...
Die Nürnberger konnten schließlich noch auf 1:2 verkürzen, kamen aber
danach zu keiner Chance mehr, womit der sieg der Bielefelder (der erste in
Nürnberg seit 1978!) auch vollkommen in Ordnung geht.. Nach dem Spiel
wollten wir zu Roberto und Klaus zurück, wurden aber von einigen Bullen
als Arminia-Fans identifiziert und durften nicht weiter, weil wir
"dass nicht überlebt" hätten, wie uns ein fatzkischer Bulle
mitteilte. Also noch mal ins Stadion, wo ich sowieso noch mal knacken
gehen musste. Mittlerweile regnete es wieder stark, gerade als wir zum Bus
zurückgehen wollten. Auf dem Weg zum Bus wurden wir noch von einem
Fahnen- und Leiberltandler angequatscht, der uns an unseren Schals
erkannte. Die Schal wurden - Zufälle gibt es - von ihm produziert. Rainer
und Mattl verblieben noch ein Weilchen an einer Snackbude, wo sie von Nürnbergern
mit Bier begrüßt wurden. Ich und E - Wawa liefen allerdings zur nächsten
Unterführung weil es gar arg regnete. Schließlich kamen wir aber wieder
zum Bus und hatschten sofort in eine Bar wo wir Sportschau schauten
und Bier lieferten. Um acht herum fuhren wir in die City zurück, wo
Rainer den Fehler machte, das restliche Cappy - Wodka zu vernichten (des
war gar nicht so wenig) und somit (wieder mal) komplett vernichtet war und
gegen mich (unvorstellbar!! hehe) pöbelte. In einem Restaurant wo nix los
war, nahmen wir unser Abendmahl ein, wobei sich die meisten für Nürrrnberger
Rrrrrostbratwürrrste entschieden. Komisch allerdings, dass die Kellnerin
nicht wusste, wo in Nürnberg der Stadtteil Würrrrmla zu finden ist,
hehehe. Nach dem Essen (in meinem Fall nicht so delikat gewesen, dass
ganze) stellte ich die Frage nach dem Wohin! Wohin sollten wir jetzt?
Durchmachen? Für den Fahrer blöd - und auch für Rainer. Heimfahren? Für
den Fahrer ebenso blöd - allerdings für alle Beteiligten ein paar
Stunden vorm Würrmla Spiel. Also beschlossen wir heimzufahren, was zu
einer Odyssee durchs bayrische Hinterland werden sollte, denn die
Beschilderung zur Autobahnauffahrt Richtung Regensburg fiel relativ
bescheiden aus - und so befanden wir uns bald darauf auf der Autobahn
Richtung München - ein totaler Umweg also. Zweien von uns war das egal: E
- Wawa hatte sich ein Bild von Deutschland gemacht und schlief. Rainer war
im Alkoholkoma gelandet und schlief (mit einigen Grunzern hie und da)
ebenfalls. Kein leichtes Los für die Fahrer war, dass Rainer hie und da
seine Füße Richtung Fahrer bugsierte. Na ja, neben einem schlafenden E -
Wawa war es auch nicht leicht. So zogen sich die Kilometer endlos dahin
und einige Kaffeepausen musste eingelegt werden. Schließlich (ich glaub
irgendwo bei Ingolstadt) sahen wir dann sogar ein Schild Richtung
Regensburg und nach langem Hin und Her kamen wir um etwa halb drei über
die Grenze. Da wurde jetzt Rainer richtig aktiv: er wurde munter, war
wieder halbwegs normal - und musste wenig später... na ja... aber eh in
einen Kübel, der von Roberto kurzerhand durch das Befreien von Werkzeug
kotzfähig gemacht wurde. Viele, viele Pausen weiter (wobei wir in der Nähe
von Ried nur durch unsere Anwesenheit einen Überfall einer rumänischen
Gaunerbande vereitelten), sowie dem Abhören des Verkehrsfunk (im Raum Wr.
Neustadt war ein Geisterfahrer unterwegs - Finkerl fuhr wahrscheinlich
heim) sowie verschissener Sicht durch Regen gelangten wir um etwa 5 Uhr Früh
nach fast 26 Stunden wieder heim. Nur wenige Stunden später ging es dann
nach Würrrrrmla, wo wir die Boys aus Bielefeld munter begrüßen wollten. |