25.09.2004 1. FC Nürnberg - DSC Arminia Bielefeld
Los ging es in die Lebkuchenstadt - dafür mussten wir alle früh raus: ich war um drei schon munter, Mattl und Rainer schliefen schlecht, Ersatzwawa wahrscheinlich gar nicht (voller Sorge um seinen Mopedausweis...) und auch Roberto dürfte noch ziemlich müde gewesen sein, oder warum sonst wartete er gleich mal am falschen Abfahrtsort, hehe? Als dann noch Klaus ankam, konnte sich das lustige Sextett mit dem ARTE - JETZT FANBUS DER STEHER/JUNGS/COMBINATION - BUS auf den Weg machen. Ersatzwawa schlief nach langer Fahrt bereits in Dürnstein wieder ein und wir mussten uns mit der Taschenlampe mehrfach vergewissern, ob er überhaupt noch lebt. Schlaf war nicht wirklich drinnen und nach knapp 2 Stunden Fahrzeit standen wir kurz vor der Grenze um uns zu laben, wobei Roberto sogar, quasi per Zufall, einen seiner Jungs Kollegen traf. Die Raststätte war auch nicht wirklich weit von Braunau entfernt, wo einige Herrschaften gerne das Schicklgruber - Geburtshaus besucht hätten. Auch für Ersatzwawa wäre da durchaus was dabei gewesen, denn in diesem Haus befindet sich jetzt gerüchtehalber eine Behindertenwerkstätte. Nachdem uns Ersatzwawa noch seinen abgelaufenen Pass gezeigt hatte (E-Wawa als 12-jähriger..würgel!!), musste spätestens jetzt das erste Bier geöffnet werden. Hinter der Grenze wurde das Wetter ziemlich verschissen und Ersatzwawa war sichtlich enttäuscht von seinem ersten Besuch in Deutschland. Der mitgebrachte Biervorrat (und das war eigentlich gar nicht sooo wenig) neigte sich gegen neun Uhr schon dem Ende entgegen und daher mussten etliche Pinkelstopps im beschaulichen bayrischen Wald eingelegt werden. Um etwa halb zehn erreichten wir dann auch schon die Ausfahrt zum Frankenstadion, wo wir etwa eine viertel Stunde später ankamen. Mit Kartenkauf war allerdings vorerst nichts, da alle Kassen Häuschen noch geschlossen hatten. Das Stadion selbst war allerdings GANZ offen und so konnten wir - WAHNSINN!! - sogar den heiligen Rasen betreten, natürlich hatten wir unsere Bierdosen am Rand abgestellt. Ein Fotoshooting im Strafraum durfte da natürlich nicht fehlen. Berechtigterweise machen wir uns aber Sorgen, denn der Fotograf dieser Schnappschüsse war niemand geringerer als - richtig - Ersatzwawa!! Danach ging es die wenigen Meter rüber zum Reichsparteitagsgelände, das genauestens erkundet wurde. Roberto erstellte sogar eine Sitzplatzordnung, hehe, und ein seltsames Lächeln huschte über sein Gesicht. Im Anschluss (komisch jetzt das Wort...) pilgerten wir zum Clubgelände, wo Klaus und Roberto sich Karten für den Nürnberg-Fanblock sicherten. Wir vier mussten allerdings noch zuwarten, da für den Auswärtsblock Karten nur an der Kasse am Stadion erhältlich waren. Mit der S-Bahn ging e s dann schließlich in die Innenstadt, wo ebenfalls recht witzige Fotos gemacht wurden und Rainer auf Anhieb Freundschaft mit einem vergammelten Flöten spielenden Sandlertypen schloss, hehe. Gegessen haben wir am schmucken Marktplatz, wobei es allen mundete (Preisfrage: Was aß E - Wawa? 1. Preis: ein Wiener mit Kartoffelsalat!). Nur schläfrig wurden wir langsam, also rasch raus zum Stadion, da die Zeit schon danach drängte. Bevor es zur S-Bahn zurück ging, wurden noch schnell Sch... Lebkuchen gekauft und ein paar Schluck Cappy - Wodka aus mitgebrachten PET Flaschen genommen.... Bei der S-Bahnstation Frankenstadion schüttete es aus allen Löchern und wir wurden alle nass, aber endlich hatten wir unsere Tickets für den Arminia-Fanblock in den Händen. Gut, Angst hätten wir nicht haben brauchen, da sich bis zu Spielbeginn vielleicht 200 Arminen in ihrem Sektor eingefunden hatten. Im Stadion war es ziemlich zügig und ich bekam momentan Halsweh. Kurz vor Spielbeginn wurden von den BOYS Bielefeld (E - WAWA meint übrigens immer noch, die Stadt heiße Bienenfeld) Fahnen zum Schwenken ausgeteilt - natürlich griffen wir da auch zu. Rainer gefiel die formschöne Fahne besonders gut, also schlossen wir kurzerhand Freundschaft mit den Boys, die uns sogar versprachen, uns am folgenden Tag in Würrrrrmla zu unterstützen, so was! Das Spiel begann dann mit einer zugegeben tollen Choreo der Nürnberger, obwohl man sonst - dank der schlechten Akustik des Stadions (hab übrigens schon bessere gesehen) - nicht viel zu uns rüber hörte. Umgekehrt war es wahrscheinlich noch schlimmer, denn außer "Biiiielefeld" (dass sogar meistens von Rainer angestimmt wurde..) hörte man nicht viel, trotzdem war es lustig. Die Bielefelder spielten ihr Spiel relativ geschickt. Zwar hatten die Nürnberger mehr Spielanteile, kamen aber für eine Heimmannschaft zu relativ wenigen Torchancen. Die Bielefelder nützten hingegen sofort ihre erste Möglichkeit, als der brav kämpfende Vata eine Traumflanke zum 1:0 für die Arminia einköpfte, wobei es bis zur Pause blieb. Nach der Pause agierten die Nürnberger etwas bissiger, kamen aber erst dann zu zwingenden Chance, als die Arminia sensationeller Weise bereits 2:0 führten. Ovomayela war der jenige, der den Nürnberger Goalie umtanzte und den Ball ins Gehäuse hob.. Da wurde richtig durchgedreht in unserem Sektor. Während dem Spiel hatten sogar mal kurzfristig ihren Sektor Richtung Nürnberg-Block verlassen, weil sie scheinbar boxen gehen wollten. Im Nürnbergblock verließen ebenfalls einige Erlebnisorientierte ihre Plätze.. Obwohl dann doch nix raus kam und ich von dem ganzen (Klaus hat davon berichtet) auch gar nix mitgekriegt habe... Die Nürnberger konnten schließlich noch auf 1:2 verkürzen, kamen aber danach zu keiner Chance mehr, womit der sieg der Bielefelder (der erste in Nürnberg seit 1978!) auch vollkommen in Ordnung geht.. Nach dem Spiel wollten wir zu Roberto und Klaus zurück, wurden aber von einigen Bullen als Arminia-Fans identifiziert und durften nicht weiter, weil wir "dass nicht überlebt" hätten, wie uns ein fatzkischer Bulle mitteilte. Also noch mal ins Stadion, wo ich sowieso noch mal knacken gehen musste. Mittlerweile regnete es wieder stark, gerade als wir zum Bus zurückgehen wollten. Auf dem Weg zum Bus wurden wir noch von einem Fahnen- und Leiberltandler angequatscht, der uns an unseren Schals erkannte. Die Schal wurden - Zufälle gibt es - von ihm produziert. Rainer und Mattl verblieben noch ein Weilchen an einer Snackbude, wo sie von Nürnbergern mit Bier begrüßt wurden. Ich und E - Wawa liefen allerdings zur nächsten Unterführung weil es gar arg regnete. Schließlich kamen wir aber wieder zum Bus und hatschten sofort in eine Bar wo wir Sportschau schauten und Bier lieferten. Um acht herum fuhren wir in die City zurück, wo Rainer den Fehler machte, das restliche Cappy - Wodka zu vernichten (des war gar nicht so wenig) und somit (wieder mal) komplett vernichtet war und gegen mich (unvorstellbar!! hehe) pöbelte. In einem Restaurant wo nix los war, nahmen wir unser Abendmahl ein, wobei sich die meisten für Nürrrnberger Rrrrrostbratwürrrste entschieden. Komisch allerdings, dass die Kellnerin nicht wusste, wo in Nürnberg der Stadtteil Würrrrmla zu finden ist, hehehe. Nach dem Essen (in meinem Fall nicht so delikat gewesen, dass ganze) stellte ich die Frage nach dem Wohin! Wohin sollten wir jetzt? Durchmachen? Für den Fahrer blöd - und auch für Rainer. Heimfahren? Für den Fahrer ebenso blöd - allerdings für alle Beteiligten ein paar Stunden vorm Würrmla Spiel. Also beschlossen wir heimzufahren, was zu einer Odyssee durchs bayrische Hinterland werden sollte, denn die Beschilderung zur Autobahnauffahrt Richtung Regensburg fiel relativ bescheiden aus - und so befanden wir uns bald darauf auf der Autobahn Richtung München - ein totaler Umweg also. Zweien von uns war das egal: E - Wawa hatte sich ein Bild von Deutschland gemacht und schlief. Rainer war im Alkoholkoma gelandet und schlief (mit einigen Grunzern hie und da) ebenfalls. Kein leichtes Los für die Fahrer war, dass Rainer hie und da seine Füße Richtung Fahrer bugsierte. Na ja, neben einem schlafenden E - Wawa war es auch nicht leicht. So zogen sich die Kilometer endlos dahin und einige Kaffeepausen musste eingelegt werden. Schließlich (ich glaub irgendwo bei Ingolstadt) sahen wir dann sogar ein Schild Richtung Regensburg und nach langem Hin und Her kamen wir um etwa halb drei über die Grenze. Da wurde jetzt Rainer richtig aktiv: er wurde munter, war wieder halbwegs normal - und musste wenig später... na ja... aber eh in einen Kübel, der von Roberto kurzerhand durch das Befreien von Werkzeug kotzfähig gemacht wurde. Viele, viele Pausen weiter (wobei wir in der Nähe von Ried nur durch unsere Anwesenheit einen Überfall einer rumänischen Gaunerbande vereitelten), sowie dem Abhören des Verkehrsfunk (im Raum Wr. Neustadt war ein Geisterfahrer unterwegs - Finkerl fuhr wahrscheinlich heim) sowie verschissener Sicht durch Regen gelangten wir um etwa 5 Uhr Früh nach fast 26 Stunden wieder heim. Nur wenige Stunden später ging es dann nach Würrrrrmla, wo wir die Boys aus Bielefeld munter begrüßen wollten.