31.10.2004 Alemannia Aachen - RW Oberhausen 0:2
Durch das Zurückstellen der Uhr an diesem Wochenende konnte wir uns eine Stunde mehr Schlaf gönnen, dennoch waren wir schon früh am Frühstücksbuffet, wo speziell Mattl erbarmungslos zuschlug. Nur kurz darauf befanden wir uns aber mal am Kölner Bahnhof, dieses mal wurden wir um ein Wochenendticket für Aachen anstellig. Am Bahnsteig gab es gleich mal wieder Wirbel, denn als wir einen zugerwischenwollenden alten Mann auslachten (sah wirklich komisch aus, wie der lief), drehte er sich um, machte "HA, HA, HA" und war weg. Eine alte, abgrundtief hässliche Frau, die zu ihm gehörte, schwartelte ebenfalls nach und zeigte uns dabei den Vogel, was uns noch mehr zum Lachen veranlasste. Da drehten dann doch einige Leute am Bahnsteig angewidert die Köpfe zur Seite. Im Zug ging es dann relativ rasch nach Aachen, wo wir kurz nach 10 ankamen. An der Bushaltestelle trafen wir einen sockenlosen, schlecht angezogenen, stinkenden alten Mann mit einem Hund namens Hugo, der uns auch nach dem 5.Mal "Nein, wir kommen nicht aus Oberhausen, sondern aus Österreich" nicht glauben wollte, dass wir nicht aus Oberhausen kämen. Das Duo war schließlich komplett, als er eine daher gelaufene, schlecht angezogene, alte Frau mit einem Katzenkäfig ohne Katze traf. Am Bushof stiegen wir dann in Bus 51 um, der uns zum Tivoli brachte. Dort standen wir gleich um Tickets an und kamen mit einigen erstaunten Aachen-Fans ins Gespräch, die alle baff waren, das wir aus Österreich waren. Wirklich freundlich, diese Aachener, die uns viel Spaß wünschen und uns einige Anekdoten zu Deutschland "schönstem, letzten `echten´ Stadion" erzählten. Auch im Stadion später trafen wir durchaus freundliche Leute - da sage noch mal jemand etwas gegen die Deutschen. Nach dem Kartenkauf ging es zurück in die Innenstadt, wo wir den Dom und das Rathaus (sehenswert) besichtigten, das selbst Andl "zau-ber-haft" fand, der alte Kulturmuffel! Bald darauf befanden wir uns also wieder im Bus rauf zum Tivoli, wo sich bereits haufenweise Fans einfanden. Nach einigen Bieren vor dem wirklich schon alten Stadion (sieht nostalgisch aus), ging es dann rein in den Würselner Wall, wo sich Mattl strengen Kontrollen hingeben musste, vor allem sein Billig Deo Fläschchen bereitete der Security arges Kopfzerbrechen. Nach einer Erfrischung am Standl suchten wir uns ein Plätzchen ganz oben im Eck, wo wir bald die Aufmerksamkeit einiger Aachener Fans auf uns zogen - mit einigen von ihnen quatschten wir dann die komplette zweite Hälfte, als sich am Spielfeld nicht mehr viel tat. Den Spruch des Tages lieferte Andl der auf die Aussage eines Aacheners - wir müssten doch aufgrund der Nähe zu Bayern ja eigentlich Bayern-Fans sein - antwortete, dass wir uns ja dann "gleich Spiele in Österreich" anschauen könnten. Na, und zu unserem Glück konnten wir dann auch noch den Neo - Oberhausner und Hobby Österreicher Gerd Wimmer auf österreichisch beschimpfen. Das war ein Spaß! Das Stadion selbst ist auch von innen ganz nett (bis auf eine Tribüne fast ausschließlich Stehplätze) anzusehen, doch obwohl das Stadion mit knapp über 20.000 Zusehern nahezu voll war, war die Stimmung eigentlich nicht überzeugend. Da hörte man beinahe aus dem Oberhausen Sektor mehr. Die beiden Aachener Tore fielen bereits in der ersten Hälfte (Blank, Michalke) - danach genehmigten sich die Aachener ein Ruhe Päuschen, schließlich müssen sie ja Donnerstags UEFA - Cup mäßig in Sevilla antreten. Die anfangs schwachen Oberhausner kamen daher in der zweiten Hälfte besser ins Spiel und konnten sogar ein Tor aufholen, sodass es bis zum Schluss spannend blieb. Publikumsliebling Erik Meijer (vergab Riesenchance auf 3:0) wurde überdies hinaus nach einem dummen Handspiel mit gelb-rot vom Platz geschickt. Nach viel Bier und vielen Gesprächen, wurden wir von den Leuten in unserem Eck nett verabschiedet, als wir 3 Minuten vor Schluss das Stadion verließen, da wir ja um 20.05 schon wieder aus Köln abfuhren. Im Zug nach Köln kam es wieder zu einem unglaublichen Eklat. Ich wollte nur ein lustiges Foto mit der DB-Schaffnerin machen (beim Ticket entwerten), doch die blöde Kuh verwehrte mir diesen Spaß und drohte mir mit dem BGS, weil ich mich daraufhin weigerte, ihr mein Ticket zu zeigen. Schließlich gab ich es ihr doch - oder vielmehr schmiss es ihr entgegen - zurückgegeben hat sie allerdings Andl. Mattl hat sie dann doch noch von hinten fotografiert, grad in dem Moment, als ihr Rainer das zerknüllte Ticket fast auf den Kopf schmiss. In Köln hatten wir nicht mehr viel Zeit, und da jeder etwas anderes nagen wollten, teilten wir uns. Nach Süßigkeiten Kauf mussten wir am Bahnsteig schlappe 20 Minuten länger warten, Oberleitungsstörung, Verspätung! Als wir uns dann doch im Zug befanden, bemerkten wir, wie sehr wir doch stanken (3 Tage in den selben Klamotten, wen wundert´s?). Auch die Verdauungsprobleme trugen dazu bei, dass das Abteil bald wieder einem chemischen Versuchslabor gleichten. Um Mitternacht stieg dann in Mannheim noch der angetrunken wirkende Deutsche Eusebius Gehtken zu, der aussah wie der "Herr Franzi", des Nudlaug. Der komische Typ vermutete in uns scheinbar, Kofferschanis, da er seinen Koffer erst dann auf seinen Platz hiefte, als wir ihm Hilfe anboten. Danach kauerte er hockend auf der Liege, der Depp. Auch mit der Türversperrung kam er nicht zurecht, denn als ich endlich schlief, wurde ich durch ein Rumpeln und Rückeln der versperrten Tür aufgeweckt. Naja, dafür haben wir ihn dann in der Früh nicht schlafen lassen, den Feinspitz. Im stinkenden Scheiß Pölten war er uns dann endlich los und der voraussichtlich letzte Groundhop dieses Jahres fand sein unwürdiges Ende in Österreichs hässlichster Landeshauptstadt.