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Am Sonntag ging es zu
einem weiteren Spiel der deutschen Oberliga - in den tiefsten Osten bis
nach Leipzig.
Die Fahrt durch die Einöde ließ vor allem an der Baufälligkeit mancher
Bahnhöfe erkennen, dass der Osten doch noch ziemlich mit Rückständen zu
kämpfen hat.
Leipzig allerdings ist recht nett anzusehen und bietet kulturell einiges -
los war halt nix an diesem Sonntag, dafür war es aber wieder recht
frostig.
Nach einem Besuch in der ehemaligen Stasizentrale ging es dann bald raus
zum neu erbauten Zentralstadion - eine 44.000 Zuseher fassende Arena, in
der ein Viertligist vor ein paar Tausend Zusehern spielen darf.
Das Stadion wurde übrigens haargenau in das Areal des ehemaligen
Zentralstadions (indem die DDR sowie Lok Leipzig sämtliche Heimspiele
austrugen) reingebaut und ist ein wirklich toll anzusehendes Stadion - nur
die blauen Sitze schauen komisch aus, wie das Innere eines
Badezimmerausstatters, aber so arg auch nicht. Der Eintritt kostete übrigens
nur 7 Euro - so billig kommt man sonst sicher nicht in dieses Stadion. Geöffnet
wurden nur eine Breit- und eine Längsseite des Stadions, wobei die Anhänger
der Leipziger (Chemiker) hinter dem Tor saßen. Die waren übrigens gar
nicht schlecht ausgerüstet punkto Fahnen und Doppelhalter.
Bei Spielbeginn waren 3114 Zuseher anwesend - nicht schlecht für einen
Viert Ligisten (obwohl wir das in der Landesliga ja auch mal hatten..). Der
Großteil der Fans durfte schon in der 3 Minute jubeln, als ein Eckstoß
per Kopf zum 1:0 verlängert wurde. Das Spiel war besser als Tags zuvor,
auch wenn es trotz einiger Chancen bis zur Pause beim 1:0 blieb.
Uns machte derweil einmal mehr die klirrende Kälte zu schaffen - der Glühwein
wärmte auch immer nur ein paar Minuten, denn man musste ihn schnell
trinken - weil kalt schmeckt er nicht...
In der Pause wollten wir zwecks Muskelerwärmung eine Runde ums Stadion
schlapfen (dass in einem Kessel liegt), wurden allerdings von einem sächsischen
Ordner an einem Durchlass gehindert. Der war
vielleicht schwer zu verstehen.
Mit einem weiteren Glühwein in der Hand ging es zurück zu unserm Platz,
wo es auch schon wieder kalt war, dieses verdammte Gesöff. Spontan fiel
das 2:0 - wieder durch einen Eckball. Das freute den Wolfgang Frank,
Trainer bei Leipzig und ehemals Trainer bei der Austria.
Einige Chancen gab es noch - es blieb allerdings beim 2:0 Sieg der
Chemiker.
Einen Brüller gab es aber in der zweiten Hälfte: als ein Pößnecker
Spieler verletzt aus dem Feld kroch wie seinerzeit der nach Adrian
suchende Rocky Balboa, wollte ihm ein geschäftiger Sanitäter mit der
Barre abholen.
Doch dieser fiel über seine eigen Barre voll aufs Gesicht, worauf das
ganze Stadion lachte. Peinlich für den Sanitäter, aber da halt ich es
wie Jim Carrey, der auch so gern über Fehler und Peinlichkeiten anderer
lacht.
Nach dem Spiel ging es zurück zum Bahnhof, wo einige grauslige Narren (Fuck
Fasching!!!) ihr bierbeseeltes Unwesen trieben, einige als Bauern
verkleidet - oder war das keine Verkleidung? Im Zug ging es über Falkenberg
(wo auf einem Fenster im Wartehäuschen ostdeutsch LIMO angeboten wurde..)
zurück in die Hauptstadt. |