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Zum zweiten Mal nach drei
Jahren ging es in den tiefen Süden Londons nach Selhurst, zum dort ansässigen
Verein Crystal Palace (letzte Saison nach nur einem Jahr aus der Premier
League abgestiegen..). Auf dem Programm stand ein Spiel des Liga-Cup, also
nicht unbedingt ein Reißer, da der FA - Cup weit mehr Stellenwert
besitzt.
Gegner der Eagles war Walsall, ein Verein aus der dritten Liga, gespickt
mit Altstars wie etwa Steve Staunton, Mark Kinsella, sowie dem
Spielertrainer und ehemaligen Arsenal-Spieler Paul Merson.
Das Ticket war mit 15 Pfund eine ziemliche Okassion - wir saßen diese mal
nicht am Arthur Waits Stand (der wurde nicht geöffnet), sondern am
uralten Main Stand.
Die Zeit bis zum Anpfiff lungerten wir am Spielerparkplatz herum, wo
einige Kids nach Autogramme ihrer Idole gierten. Ich kannte jedoch kaum
jemanden - von denen ich ein Autogramm genommen hätte kam keiner
(Teamspieler Johnson, Trainer Dowie, Aki Riihilahti..), außer Gabor
Kiraly und eben dem Trainer der Gäste, Paul Merson, dessen Unterschriften
mein Matchday Programme zierten.
Einer schlapfte auch freundlich grüßend an uns vorbei, wobei mir erst später
einfiel, dass das Jonas Kolkka gewesen ist, gut, von dem hätte ich auch
eins genommen.
Um etwa 6.45 wurden die Tribünen dem `Massensturm´ freigegeben und wir
betraten das Innere des Main Stand, der noch fast komplett aus Holz
besteht, schaut echt urig und historisch aus. In den Sanitäranlagen gibt
es sogar Duschkabinen - und auch der Hot Dog schmeckte wieder. Auf der
Tribüne (die ebenfalls aus Holz besteht und daher striktes Rauchverbot
mit sich zieht) selbst bekam ich ob der Enge aber fast Platzangst, aber
die nett anzusehende Dachkonstruktion sowie das nostalgische Gestühl, ließ
mich drüber hinwegblicken.
Um 8.00 wurde angepfiffen und es entwickelte sich ein ganz gutes Spiel für
einen Liga Cup Kick. die Gäste hätten sich in der ersten Hälfte die Führung
verdient, da sie zweimal die Latte trafen. Vor allem der zweite
Lattentreffer war war eine wunderbare Aktion, die sich mit einem Seitfallrückzieher
auch ein Tor verdient hätte. Im Gegenzug hätte dann Palace 1:0 führen müssen,
doch Aaron Fray traf das leere Tor nicht. Pausenstand vor geschätzten
8.000 Zusehern: 0:0!
Nach Seitenwechsel kam mehr Leben in die Partie, denn nur wenige Minuten
nach Wiederanpfiff entschied der indisch-stämmige Schiri mit Turban auf
Handselfmeter, den Tony Popovic zum 1:0 verwandelte. Jener Popovic traf
auch vor drei Jahren beim von uns beobachteten 1:1 gegen Bradford für
sein Team, so was!
Der Widerstand Walsalls war danach gebrochen, Palace vermochte es
allerdings lange nicht, den Sack auch zuzumachen.
Erst in der 83. Minute setzte es die Vorentscheidung, als Verteidiger
Danny Granville den Ball aus etwa 20 Metern herrlich ins Kreuzeck
zirkelte. Kurz vor dem Schlusspfiff setzte Michael Hughes den Schlusspunkt
zum 3:0, nachdem Andy Oakes, Torhüter der Gäste, den Ball wieder mal nur
abklatschen ließ.
Das 3:0 schmeichelte den Eagles ein bisschen, denn die Gäste hätten sich
vor allem in der ersten Hälfte ein Tor verdient.
Kurz vor dem Schlusspfiff machten wir uns auf dem Weg zur etwa 500 Meter
entfernten Bahnstation, von wo aus wir um 22.00 in die City zurückkehrten. |