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Nach dem vollen
Ausnutzen der Zeitumstellung fuhren wir gegen 10 Uhr zurück auf den
Dortmunder Hauptbahnhof, wo man erneut um ein Wochenendticket anstellig
wurde. Im Supermarkt `Ihr Platz´ beobachteten wir einen total herunter
gekommenen Penner, der mit einem voll gestopften Wagerl Richtung Kassa
torkelte. Leider wurden seine mühevoll gesammelten Dosen nicht als
Zahlungsmittel angesehen und er musste fluchend von Dannen ziehen.
Im Zug wurden wir dann Zeugen, als der BGS einen Türken ohne
Aufenthaltsgenehmigung des Zuges verwies. Gegen 12 kamen wir in Bielefeld
an, wo gerade der Bahnhof umgebaut wird und es daher ein schwieriges
Unterfangen war, Schließfächer für unsere Rucksäcke zu finden.
Dabei kam uns ein total behinderter Schreihals entgegen, der noch dazu
roch wie Öheims Biomüllkübel.
Aus dem Staunen kamen wir nicht heraus, als wir am Bahnhofsvorplatz das
`Drachenmobil´ entdeckten, wo Kinder Drachen zeichnen durften. Die
Drachen, das sei erwähnt, waren allerdings so abgrundtief hässlich, dass
lediglich eine Handvoll Kinder diese Chance wahrnahm. Am Weg ins Wirtshaus gab Rainer in Gönnerlaune einem Penner einen Euro -
Gerüchten zu folge ging er mit diesem Startkapital an die Börse, wo er
zum Millionär aufstieg.
Im `New Orleans´ - eine nette Kneipe - verbrachten wir die restlichen
Stunden bis zum Spiel mit Bierschlürfen und Mittagessen.
Wie gesagt, die Kneipe war recht nett, mal abgesehen von den grausligen
Halloween - Fetzen, die überall herumhingen.
Gut gestärkt ging es gegen drei zurück zur U-Bahn, um die drei Stationen
bis zur Dr. Oetker Halle zu fahren - quasi direkt vors Stadion.
Vor der Alm (ich nenne es NICHT Schüco - Arena!!) war bereits einiges los
und nach kurzem Hin und Her kamen wir endlich zu unseren übers Internet
georderten Tickets.
Da die Tore bereits geöffnet waren, schlüpften wir auch gleich ins
Innere, wo wir mit ein paar Bieren gestärkt auf den Anpfiiff der Partie
warteten - und zwar an jenem Platz, wo wir uns schon vor 2 Jahren niedergelassen
hatten.
Das Stadion füllte sich relativ schnell und so waren es bei Anpfiff an
die 25.000 Zuseher - also fast voll die Hütte!
Durch die geringe Entfernung waren auch ziemlich viele 96er im Stadion.
Die Stimmung in unserem Sektor war von Anfang an gut, noch dazu als schon
nach 48 Sekunden gejubelt werden durfte, als Metzelder einen Fink-Schuss
unhaltbar ins eigene Tor abfälschte. Das schnellste Tor der Arminia in
der Bundesligageschichte war gefallen.
Das Spiel ging in der selben Tonart weiter, obwohl es trotz einiger guten
Chancen bis zur Pause beim 1:0 für die Gastgeber blieb.
In Hälfte zwei sollten allerdings noch einige Tore fallen. In Minute 54 erhöhte Zuma zum 2:o, nur wenig später verkürzte Metzelder
allerdings zum 1:2. Dennoch konnte dies die Hannoveraner nicht beflügeln,
im Gegenteil: die Arminia war nach wie vor die Spielbestimmende
Mannschaft.
Boakye war es schließlich vorbehalten, mit einem Doppelpack den 4:1
Endstand herzustellen. Der dritte Sieg in Folge war unter Dach und Fach
gebracht. Kurz vor Schluss plagten wir uns durch die Menge, was nicht
allen sonderlich gefiel, aber schließlich ging unser Zug zurück nach Köln
um 20.00!
In Hamm mussten wir den Zug wechseln, wo wir mit zwei alten, sichtlich
betrunkenen Dadderern quatschten. Im Zug trafen wir weitere lustige Leute,
wie etwa einen Arminia-Fan, betrunken obwohl verantwortlich für zwei
Steppkes in seinem Schlepptau, der in mir den `weißen Zuma´ erkannte. Da
hab ich wohl einen neuen Spitznamen weg.
Der Zug war ein Witz - ständig viel das Licht aus. Ein noch größerer
Witz allerdings war die Jugendherberge in Köln, wo wir zwar schon zweimal
nächtigten, uns aber aufgrund eines Muglrausches scheinbar nie
aufgefallen war, wie grindig, dafür aber sauteuer diese Dreckshütte ist.
60 Euro für ein Doppler ohne Komfort - die Bude war der letzte Dreck!
Auch das Frühstück ließ sehr zu wünschen über - also: dreimal und nie
wieder! Am Montag hatschten wir noch in Köln herum, abends heim. |