26.12.2005 UK - Tour 05/06 Anreise
Nun ja, es ging also wieder mal nach England - zum dritten mal in diesem Jahr, und da die Anreise so chaotisch war, schreibe ich auch kurz darüber. Wie ja manche wissen, leide ich etwas an Flugangst, womit wieder mal die Eisenbahn als Zweckmittel herhalten musste. Bruder R. hatte da nicht viel zu melden. Wir trafen uns um halb acht am Westbahnhof, von wo aus eine Stunde später die Möhre nach Paris aufbrach. Ein Rucksack voller Heineken sollte uns begleiten. Gleich mal Stress gab es, als uns der leicht verwahrlost wirkende Schaffner mitteilte, dass unser Abteil doppelt gebucht war - also bekamen wir ein eigenes Abteil zugeschanzt. Sollte das Glück mal auf unserer Seite sein? Eine Reise ohne Bauern oder anderes lästiges Volk in unserem Abteil? Nachdem das Bier alle war, beschloss ich etwas zu schlafen, während R die Möglichkeit nutzte weiter zu saufen. Irgendwann so gegen halb zwei wurde ich munter - wir standen irgendwo in der Einöde kurz vor Augsburg. R war fuchsteufelswild und drosch gegen die Tür des Zugbegleiters, weil dieser ihm mitteilte, der Zug habe 2 Stunden Verspätung und R deswegen den Eurostar in Paris flöten gehen sah. Ein bärtiger Sandlertyp in DB-Uniform drohte R gar mit dem Rauswurf, weil ihn dieser fotografierte. Grund für die Verspätung war ein lebensmüder Piefke, der möglicherweise keine Geschenke zu Weihnachten bekam. Nach knapp 100 Minuten rollte der Zug weiter, wurde aber gleich wieder langsamer. Vorhang auf, Blitzlicht. Mann auf den Schienen. Kopf weg - überall Blut! Eindeutig tot! Welch ein Anblick! In Strassburg mussten wir um acht Uhr die Möhre wechseln, weil es in Frankreich ein Gesetz gibt, dass ein Zug der mehr als eine Stunde Verspätung hat schlichtweg gestrichen wird. Dem Tobsuchtsanfall nahe erreichte die Scheißmöhre pünktlich um 11.54 Paris Est - wir rüber zum Gare de Nord wo um 12.19 der Eurostar abfuhr. Gott sei Dank mit uns drin, es ging sich tatsächlich haarscharf aus. Inklusive Herzrasseln bis zum Scheiß Tunnel.