29.12.2005 Wycombe Wanderers - Leyton Orient
Am folgenden Tag ging es von London Marylebone aus ins eine Stunde entfernte High Wycombe. Unterwegs kamen wir auch am Wembley-Stadium vorbei, das schon konkrete Formen annimmt. Soll ja bald dort gespielt werden. Gegen halb sechs kamen wir in High Wycombe an, wo wir nicht die einzigen waren, die den Weg zum Stadion suchten. Eine fette Alte, umknebelt von einem Portsmouth - Schal wollte ebenfalls hin. Der alten musste ich natürlich sofort das 0:4 Debakel Pompey´s vom Vortag gegen Arsenal ums Maul reiben, worauf sie beleidigt abschlapfte. Mit dem schlauen Buch in der Hand, versuchten wir zu Fuß das Stadion zu erreichen, rissen allerdings kein Leiberl. Irgend ein Fatzke deutete uns den Weg, doch der schien falsch und es war kalt und überhaupt. Also hatschten wir zurück zum Bahnhof und nahmen ein Taxi - man hat´s ja! Nach 10-minütiger Taxifahrt (die Straße, die wir zuvor gewählt hatten, war sogar die richtige...) standen wir vorm 10.000 Zusehern fassenden Adams Park, Heimat des Viertligisten Wycombe Wanderes, den bislang noch ungeschlagenen Tabellenführer der Coca Cola League 2. Kassen waren noch keine geöffnet, also schlichen wir mal ums Stadion, da ein Bild, dort ein Bild. Auch der kleine Fanshop wurde heimgesucht, ehe wir dann doch Tickets für den Jewson Stand (Stehplatztribüne der Heimfans) kauften und uns zum Einlass bereit machten. Im Inneren trafen wir dann noch einige weitere Hopper aus Deutschland, sowie einen Blau Weiß Linz Anhänger, mit dem wir uns das ganze Spiel über nett unterhalten haben. Beispielsweise über die Tatsache, wie blöd die behinderten Bobbies wohl dreinschauen würden, wenn man ihnen eine kleschen würde. Die rechnen ja gar nicht mit so was. Aber auch über besichtigte Grounds wurden Meinungen ausgetauscht. Das Spiel selbst war für die vierte Liga gar nicht schlecht - auf den Rängen gaben (wie schon am Vortag) die Gästefans aus London den Ton an, am Spielfeld allerdings die Gastgeber. So schepperte es bereits in der zweiten Spielminute im Kasten von Orient. Die Wanderers spielten einige Chancen heraus, dennoch kam Leyton zum Ausgleich, der im Orient Sektor für ekstatische Zustände sorgte - so wanderte etwa eine Gummipuppe durch den Sektor... Uiuiuiui, das hätt ich jetzt nicht sagen dürfen, jetzt blickt ja der Nön - Journalist gleich wieder beschämt zur Seite. Zur Pause stand es dann aber doch 2:1 für Wycombe, obwohl ich das Tor nicht gesehen habe, da ich grade am Labern mit dem Linzer war. Nachdem wir die 15 Minuten Pause abgezittert hatten, ging es flott weiter. In den ersten 10 Spielminuten war die Partie durch zwei sehenswerte Distanzschüsse praktisch entschieden - Wanderers 4, Leyton 1.Da wurde eine übergewichtige Frau doch glatt ohnmächtig und musste von der Haupttribüne entsorgt werden. Der indische Steward ein paar Reihen unter uns rührte allerdings keinen Finger. Währenddessen wurde auf dem Feld Publikumsliebling Sergio, ein Argentinier, eingewechselt, der auch gleich für einige tolle Aktionen zuständig war. Dennoch war es die Mannschaft aus London, die den letzten Treffer des Spiels beisteuerte. Etwa zwei Minuten vor Schluss verließen wir das Stadion, da in meinem schlauen Buch was von einem Shuttle-Bus zum Bahnhof geschrieben steht, den es unbedingt zu erreichen galt. Das Stadion liegt wirklich weit weg vom Bahnhof, es war saukalt und den Weg zu Fuß hätten wir garantiert nicht gefunden. Also rein in die alte Schindmöhre, wo alle brav Tickets löhnten, wir allerdings brav am Chauffeur vorbei schlichen - und sogar noch Sitzplätze bekamen (im einzigen Bus!!!), während andere stehen mussten, auch ältere Leute, na und. Der Bus gurgelte zunächst im Schritttempo herum, war aber dann doch flott am Bahnhof, wo wir eine halbe Stunde ausharren mussten, ehe es in die Hauptstadt zurück ging.