31.12.2005 Leeds United - Hull City
Die ultimative Hopper Herausforderung erwartete uns am letzten Tag des Jahres, wo wir zunächst um 12 Zeugen des Spiels Leeds-Hull waren und um 15.08 auf der Bramall Lane eintrafen, um die dort ansässigen Blades gegen Stoke City zu sehen. Um 8.10 verließen wir vom Bahnhof king´s Cross aus London - vorbei am altehrwürdigen Highbury (sowie am neuen Emirates Stadium) ging es hurtig ins 2 einh alb Stunden entfernte Leeds. Im Zug feierten einige Herrschaften schon fröhlich das Jahresende. Gegen halb elf fuhren wir dann direkt an der Elland Road vorbei - wenige Minuten später erreichten wir Leeds Station, wo bereits Heerscharen an Bullen am Bahnsteig warteten, um etwaige Unruhestifter herauszufiltern. Mein schlaues Buch sagte mir nichts über einen genauen Fußweg, verriet lediglich, dass man eine halbe Stunde unterwegs sein dürfte. Ein indischer Bobby verriet uns, dass das Stadion miles away sei, und wir uns lieber den Leeds -Anhängern anschließen sollten, die bereits in Massen zu den Shuttle-Bussen pilgerten. Wir taten es ihnen gleich und nach etwa 6minütiger Fahrt kamen wir an der Elland Road an. Dort holte ich sofort die telefonisch bestellten Tickets ab, ehe wir eine Runde ums Stadion schlichen. Der höchste der vier Stands ist Der East stand, der die restlichen Tribünen gut und gern um das doppelte überragt, sich aber dennoch gut ins Gesamtbild des Stadions einfügt. Vor dem (heillos überfüllten) Fanshop ist eine Statue der (früh verstorbenen) Leeds-Legende Billy Bremner positioniert. In den Fanshop versuchten wir erst gar nicht rein zu kommen, also kauften wir die Schals bei einem Strassentandler. Auch ein Hot Dog und das obligatorische Matchday Programm durfte nicht fehlen, ehe es hinein ins Stadion ging. Wieder mal bekamen wir Tickets fast unmittelbar hinter dem Tor: South Stand, vierte Reihe! In der Ecke zwischen South und East Stand waren die Anhänger von Hull untergebracht, die anfangs für weit mehr Wirbel sorgten, als der Rest der 26.387 Zuseher. Für Gänsehautatmosphäre sorgte dann allerdings das vom Publikum lauthals intonierte Leeds Lied. In England haben solche Vereinshymnen noch Tradition und einen halbwegs sinnvollen Text, wenn man bedenkt welch grauenvolles Liedgut hierzulande oder in Germany (bei Stern des Südens kommt mir jedes mal das speiben..) konstruiert wird, furchtbar. Das Spiel wurde dann in den ersten Minuten nicht den Ansprüchen gerecht: obwohl Leeds in der Tabelle unter den ersten sechs zu finden ist (während Hull eher abgeschlagen ist..) bekamen sie das Spiel auf dem glitschigen Boden nicht in den Griff, Fehlpässe en masse waren die Folge. Kurz vor der Pause (Hull spielte bis dato fast besser und traf einmal auch die Latte), als wir gerade um ein Bier eilen wollten, stellte Douglas völlig überraschend auf 1:0 für Leeds. Der selbe player war wenige Minuten zuvor alleine aufs Hulltor zugelaufen, scheiterte aber kläglich. Nun allerdings war die Hölle los auf der Elland Road, endlich durfte man die mitgereisten Fans aus dem nicht allzu fernen Hull demütigen und verarschen. In den Katakomben des Stadions war in der Pause natürlich wieder mächtig viel Betrieb, also kehrten wir rasch wieder zu unseren Plätzen zurück. Die zweite Hälfte war für uns durch ständiges `Auf-die-Uhr-blicken´ gekennzeichnet, da wir schließlich 15 Minuten früher abreißen mussten, um die verdammte Möhre nach Sheffield zu erreichen. Unklar war uns auch noch, wie wir eigentlich zum Bahnhof kommen sollten, da die Shuttle Möhre ja höchstwahrscheinlich erst nach Schlusspfiff abgurgelte. Zurück zum Spiel, das jetzt wirklich besser wurde: Leeds ließ den Ball schön rollen, Hull langte einige Male schön zu. Auch die verbalen Scharmützel auf den Tribünen machten viel Spaß. Nach einem Pfostentreffer machte wenige Minuten später abermals Douglas alles klar: kurios, da der Ball zweimal auf der Latte aufsetzte, ehe ihn Douglas per Kopf über die Linie drückte: 2:0 für Leeds. Etwa eine viertel Stunde später war unser Besuch auf der Elland Road auch schon wieder zu Ende, denn wie bereits erwähnt mussten wir zurück zum Bahnhof, von wo aus um 14.11 die Möhre nach Sheffield abdampfte. Und dort wollten wir hin. Ums Stadion herum sahen wir haufenweise Bullen, aber keine Taxis. An einer Bushaltestelle wartete ein vergilbter, alter Mann den ich sofort anfuhr, wann denn ein Bus käme. Und potzblitz: tatsächlich kam wenige Minuten später ein Bus um die Ecke (das Rückfahrtticket des Shuttle Busses fand ich natürlich erst in Sheffield wieder...), der auch tatsächlich zum Bahnhof fuhr: Mission gerettet! Am Bahnhof mussten wir erst mal checken, welchen Zug wir nehmen mussten, denn um 14.11 fuhren zwei Züge ab - einer Richtung Bradford und einer Richtung Bristol. Als ich einen Bahnfatzke fragen wollte, wusste ich in der Hektik nicht einmal, wo wir jetzt eigentlich hin wollen, so ein Stress, solche Hektik!! Im Zug Richtung Bristol ging es dann allerdings doch nach Sheffield.