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Unterwegs nach Sheffield
kamen wir auch an der Spielstätte von Rotherham vorbei, die an diesem Tag
gegen Doncaster spielten - alte Hütte! Um 14.51 kamen wir im wunderschön
verdreckten Sheffield an. 9 Minuten bis zum Anpfiff, also rein in ein
arabisches Taxi und ab zur Bramall Lane. Unterwegs taumelten uns irgendwo
komplett herunter gekommen, sichtlich betrunkene Sheffieldprolls fast vors
Taxi. Der Fundi hatte mich scheinbar nicht ganz verstanden und warf uns
nicht direkt am Stadion raus, sondern etwa 200 Meter davon entfernt. Scheiß
Efendi! Vor dem Stadion herrschte noch extremer Betrieb, obwohl es schon
kurz nach 3 war - Schalkauf war da nicht drinnen. Kaum passierten wir die
Kartenabrisshäuschen, wurden die Türen hinter uns auch schon zugeknallt.
Etliche Treppen führten uns rauf auf den Hallam Kop Stand - vor dessen
Eingang hat man einen wundervollen Blick auf die Hügel von Sheffield:
total zugebaut und echt nicht schön zum Anschauen. Etwa 10 Minuten
Spielzeit waren verstrichen, als wir unsere Plätze irgendwo in der Mitte
der Tribüne betraten. Die Bauart des Stadions sorgt für eine prächtige
Lautstärke - zwei Ecken sind geschlossen, Wellblech sorgt für Akkustik!
Nur eine sehr offene Ecke, in der ein dämlicher Weihnachtsmann platziert
war, schaut ein bisschen unscön aus. Allerdings dürfte den Spuren zu
folge dort auch noch was hingebaut werden. Sheffield United war bis wenige
Wochen zuvor bereits 12 Punkte vor dem Tabellendritten der Coca Cola
Championship (die ersten beiden steigen ja fix auf!), hatte aber zuletzt
einen kleinen Formknick. Auch gegen Stoke sah man zunächst, dass die Form
nicht ganz stimmte, allerdings spielte auch Stoke ganz gut mit.
Wir saßen etwa 7 Minuten als die erste halbwegs gute Aktion der Blades
(Klingen) durch Montgomery´s sattem Schuss ins lange Eck zum 1:0
abgeschlossen wurde. Viele Chancen gab´s dann bis zur Pause nicht mehr. In
der Pause schlapften wir nochmals raus - endlich kam ich auch zu meinem
Programm.Die ersten Minuten der zweiten Halbzeit begannen dann so wie die
letzten der ersten: kaum nennenswerte Aktionen der Hausherren. In der 56.
Minute kam dann Stoke durch Sidibe zum nicht ganz unverdienten Ausgleich,
was die knapp 22.000 Zuseher zum Murren veranlasst sah. Das Spiel konnte
jetzt eigentlich nur besser werden. Sheff United sorgte jetzt tatsächlich
fü mehr Druck - nennenswerte Chancen blieben allerdings Mangelware. Um
keinen Verzögerungen vorzubeugen (wir hatten Billigticktes für die Bahn
- da muss man die Abfahrtszeit genau einhalten!) gingen wir mit Ansage der
Nachspielzeit. Knapp vorm Spielfeld wollte R noch ein Foto machen, wurde
aber von einem ortsansässigen Steward (Schnauzbart ließ grüßen) daran
gehindert. Wir gingen auch deshalb früher, weil wir doch noch auf ein
Fanstandl hofften, dass Schals verhökerte - gefunden haben wir allerdings
keines. Als wir etwa 300 Meter vom Stadion entfernt waren, hörten wir
einen lauten Roar: Sheffield hatte zum 2:1 getroffen! F-U-C-K!!!!!!! Und
wir nicht dabei....
Am Bahnhof hatten wir eigentlich noch ausreichend Zeit, das Tor hätten
wir also getrost noch sehen können, aber what shall´s!
Die Zugfahrt nach London (vorbei am Pride Park in Derby, wo das letzte
Spiel des Jahres grade im Gange war...) verbrachten wir Guinness saufend
und Verwandten ausrichtend, schließlich war ja Silvester, verdammt. Die
Feierlichkeiten in London hauten mich dann allerdings nicht vom Hocker:
zwar waren haufenweise Laute unterwegs, aber Saufstände oder sonstige
Angebote findet man dort nicht, gekracht hats auch nicht. Einziges
Highlight war eine Schlägerei vorm Burgerking am Leicester Square, sonst
nix.
Nach Mitternacht wurden die Tausenden Menschen rund um die Houses of
Parliament (wir standen so gut, dass wir nicht mal das Scheißfeuerwerk
sahen!)auch schon wieder zum Gehen animiert. Reinfall! Dafür war die New
Year´s Day Parade am folgenden Tag schön anzusehen - jede Menge
US - Cheerleader!!! (Sowie ein beleibter Fahnentänzer...) |