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Tatsächlich bin ich also wieder mal in einen
Flieger gestiegen - was blieb mir auch viel anderes über, bei einer
6-Wochen Tour muss man ja irgendwie sparen. Das erste Spiel der Tour fand erst
am zweiten Tag statt, nachdem wir am ersten gleich einmal ordentlich
getschechert hatten - in Dublin ist die Auswahl an Pubs ja schier unendlich.
Nachdem wir die Busnummern zum Dalymount Park herausgefunden hatten, schlapften
wir bereits um 3 zur O'Connel Street, wo uns ein Busfahrer anblaffte, er hätte
noch nie was von einem Dalymount Park gehört und er fahre dort sich er nicht
hin. Nach einer geschlagenen Stunde Wartezeit kamen wir nach 10 minütiger Fahrt
doch an - natürlich wieder mal viel zu früh. Also wurde zunächst mal das Stadion
auf seine Hieb- und Stichfestigkeit geprüft. Eigentlich ganz nett anzuschauen,
wenn man bedenkt, dass eine Seitentribüne in der Mitte abrupt durch einen
Parkplatz ersetzt wird. Hinter einem Tor ist ein toller aber extrem vermoderter
Steherhügel vorzufinden, hinter dem anderen Tor ein überdachter. Die andere
Seitentribüne ist ein reiner Sitzer - von dort ging es auch in die Katakomben,
die wir natürlich betreten mussten, selbst bis ins Schirikammerl. Zwei Spieler
von Bohemian Dublin (denen eigentlich das Stadion gehört) klärten uns auf, dass
erst eine Stunde vor Spielbeginn mit dem Einlass gerechnet werden kann. Also
marschierten wir schnurstracks ins nächste Pub, wo wir allerhand grausliges
Gesocks antrafen (ist halt kein Touristen Pub mehr da draußen...) unter anderem
einen besoffenen Iren (ach nein...),
der uns über seine Vorliebe für Amsterdam aufklärte. Nach einer Internetsurferei
im Videoladen um die Ecke, sowie einem Imbiss Einwurf im Eddy's Rocket (wo es
uns allen eine Spanierin antat...), höppelten wir zurück zum Stadion. Doch was
musste mein brechendes Auge dort sehen: keine Tickets!! Was natürlich nicht
"Ausverkauft" bedeutete, sondern schlichtweg keine Karten in Papierform
auflagen. Und das mir als
Jäger und Sammler internationaler Eintrittskarten. Ein beleibter Dublin City
Supporter meinte überhaupt lachend, er würde schon zwei Stunden vorher im
Stadion sein um sich den Eintritt zu schenken. Platz fanden wir auf der Sitzer,
wo neben uns eine nervende
Shelbourne - Teenie - Fangruppe stand, die aber immerhin ein bisschen Wind in die
Hütte brachten. Auch der Supporter of the Year (laut Programm) samt Trompete
machte uns seine Aufwartung. Insgesamt waren es schätzungsweise 1500 Zuseher,
die ein klar diktiertes Spiel von Shelbourne zu sehen bekamen. So stand es nach
45 Minuten bereits 2:0 für die Gäste, die in der zweiten Hälfte die Zügel
allerdings etwas locker ließen. So kam Dublin City noch zum Anschlusstreffer
(nach einem schrecklichen Abwehrfehler) - zu mehr allerdings nicht. Shelbourne
war nach diesem Tag Tabellenführer - und Dublin City? Die spielten ihr letztes
Spiel überhaupt, denn eine Woche später erfuhr ich, dass sie wegen finanzieller
Probleme aus der Liga austreten mussten. Oft hast a Pech!
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