26.07.2006 Celtic Glasgow - Manchester United 0:3
 

An diesem Tag sagten wir endgültig Bye zu Irland, als wir in aller Frühe von Belfast die Fähre Richtung Stranraer/Schottland nahmen. Nach knapp zwei Stunden Fahrt stiegen wir von der Fähre in den Zug Richtung Glasgow um, wo mir der Lange ein paar Bummerl  anhing. Trotzdem war er danach nicht gut drauf und warf mir meine krankhafte Fußballleidenschaft vor, nur weil mir manch Ticket wichtiger sei, als die Frage nach einer nächtlichen Unterkunft. Als ob ich ihn nicht gewarnt hätte, hehehe!! Nach Bezug des Hostels ging es relativ früh raus nach Parkhead, wo sich der Celtic Park befindet. Der indische Busfahrer fragte uns, ob wir aus Manchester seihen und als wir verneinten, ließ er uns gratis mitfahren. Eine Station später stieg ein Fan im United-Shirt zu, den er glatt zahlen ließ. Nach etwa 15 Minuten Fahrzeit kamen wir am Celtic Park an: schön anzusehen die Hütte, obwohl rings ums Stadion (außer einem Einkaufszentrum und einem Friedhof) nicht viel los ist. Mit den online georderten Tickets in der Tasche hatschte ich zunächst mal zwecks Foto Shooting ums Stadion. Wie gesagt, das Stadion ist schön, aber der Ibrox Park (obwohl da weniger reingehen) gefällt mir besser. Sorry, Herr Kapitän! Danach positionierten wir uns vorm Spielereingang, wo bereits einige Steppkes nach Autogrammen ihrer eintreffenden Idole gierten. Vom Trainer, Schottland-Legende Gordon Strachan wollte ich auch ein, riss allerdings kein Leiberl, so wie bei anderen Spielern (die ich allerdings eh nicht kannte) auch. Lediglich vom Celtic-Kapitaen Neill Lennon ergatterte ich eines, immerhin. Danach warteten alle auf die Ankunft von Manchester United und nach einer geschlagenen Weile rollte ein ziemlich versandelter Bus um die Ecke: hier
waren sie, die Stars aus Manchester! Moment, Stars?  Fehlanzeige, denn außer Paul Scholes, Wes Brown und Darren Fletcher kannte ich kaum jemanden, der aus dem Bus kam. Der Arsch Alex Ferguson kreuzte doch tatsächlich mit einer B-Mannschaft auf,
ungeheuerlich! Auch wenn es nur ein Friendly war, folgte der nächste Schock gleich auf dem Fuß: hatte ich mit einer halbwegs vollen Hütte gerechnet, waren es vielleicht gerade mal 10.000!!! Und Null Stimmung obendrein, ehrlich! Da war nix mit "You'll never walk alone" oder so. Nada! Die einzige, die ständig kreischte und mich furchtbar nervte, war die Alte hinter mir, die Celtic-Helga. Sonst hatte ich mir meinen Besuch im Celtic Park anders vorgestellt - zumindest kann ich den Ground jetzt abhaken. Das Spiel wurde eindeutig von der Elf aus Manchester diktiert. Celtic total schwach. Nach nur 8 Minuten stand es 1:0 für United als Rossi (der kam in der Premier League immerhin auch schon auf ein paar Einsätze) ins Tor traf. United hätte schon nach 45 Minuten 3 oder 4:0 führen können, baute den Vorsprung aber erst in der zweiten Hälfte aus: beide Male hieß der Torschütze Paul Scholes! Da reichte es einigen Fans, die bereits das Stadion verließen. Ein anderer Fan stürmte erbost das Spielfeld, schimpfte einen seiner Spieler und warf den zuvor erworbenen Celtic-Manchester-Doppelschal in hohem Bogen weg. Schlusspfiff: 0-3! Nachher auf einen  Bus zu warten hätte wenig Sinn gemacht, also gingen wir zu Fuß. Nach etwa einer halben Stunde waren wir wieder in der City, wo wir uns noch ein Bier vergönnten.