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Nach einer vier tägigen Rundreise durch die
schottischen Highlands (da waren wieder Selbstmörderbergstrassen dabei,
Halleluja!) trennten sich Samstagfrüh vorerst für mich und den Wurstsemmelgundel.
Während der Lange mit der Möhre nach Edinburgh zurück fuhr, um sich dort das
Military Tatoo zu geben, blieb ich in Aberdeen wo am Nachmittag ja schließlich
ein Fußballspiel stattfand. Nachdem ich den Langen aus dem Auto hatte, begab ich
mich auf Groundsuche. Aberdeen liegt direkt am Meer und in der ganzen Stadt
stinkt es erbärmlich nach Fisch - das Stadion liegt ebenfalls nicht unweit von
der Strandpromenade entfernt, ich hab es gleich gefunden. Auto geparkt (dieses
mal ohne Komplikationen..), über einen Hügel drüber und schon stand ich vorm
Pittodrie Stadium, dass ungefähr 23.000 Zuseher fasst. Mein Ticket hatte ich
bereits wenige Tage zuvor bestellt, was ich mir allerdings auch sparen hätte
können, denn es gab noch reichlich.
Da noch enorm viel Zeit war, japste ich (es war wirklich heiß an diesem Tag..)
in die Innenstadt zurück, wo irgend so ein Dudelsack Gesindel (typisch
schottisch halt...) aufmarschierte und ich, na gut, halt auch ein paar Fotos
machte, so wie alle anderen.
Nach einem Knackstop im Ronaldo McDonaldo hatschte ich wieder zum geparkten
Vehikel zurück, wo ich bis um zwei abhing, und mein Matchday Programme
studierte. Um 2 herum begab ich mich dann ins innere des Stadions: die eine
Hintertortribüne ist gigantisch anzuschauen, der Rest eher Durchschnitt, wenn
auch nicht schlecht. Gegner von Aberdeen (der letzte schottische Meister, der
nicht aus Glasgow kam - 1984) war an
diesem Tag Inverness CT. Es lag sicher am schönen Wetter, dass nur etwa 12.000
Zuseher auftauchten, der Rest gammelte wahrscheinlich am Strand herum. Stimmung
der Red Ultras (Aberdeen wird auch die Red Army genannt) war anfänglich gar
nicht übel, flaute aber - so wie das Spiel - zusehends ab. Neben mir saß ein
alteingesessener Aberdeen- Supporter, mit dem ich mich ganz gut unterhalten
habe. Er konnte sich sogar noch ans Spiel gegen Rapid 1989 erinnern, eh klar,
Aberdeen spielt ja nicht allzu oft Europacup. Auch das man den Namen Rangers in
Aberdeen nicht allzu laut aussprechen
sollte und das die Sache zwischen Celtic und Rangers keineswegs mehr nur auf
unterschiedlicher Religion basiert, erklärte er mir. Nach einer halben Stunde
Sommerkick fiel dann wie aus dem nichts heraus das 1:0 für die Heimischen,
worauf fas erste Mal Jubel aufbrauste. Das war es dann allerdings schon wieder
und in der zweiten Hälfte bot sich den Zusehern ein ähnliches Bild, wobei die
Gäste aus der Highlands-Hauptstadt sogar noch frischer wirkte. Wieder einmal
verlies ich das Stadion etwas früher, um dem Verkehrsaufkommen zu entgehen -
wieder einmal rächte sich das! Denn kaum war ich beim Stadion draußen, erzielte
Inverness den Ausgleich. Dafür kam ich gut aus Aberdeen raus, brauste runter
nach Edinburgh wo ich die japanische Leihmöhre retournierte und eine weitere
Nacht in Edinburgh verbrachte.
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