18.07.2007 Hammarby IF - Kalmar FF 1:0
 

Nach einem fußballfreien Tag stand endlich die nächste Partie der ALLSVENSKAN auf dem Programm. Wobei - ganz so fußballfrei war der Tag auch wieder nicht, denn am Dienstag statteten wir dem Rasunda-Stadion (Nationalstadion und Heimstätte des AIK Solna) einen Besuch ab, wo ich ganz nett mit der Alten vom Fanshop plauderte. Sie zeigte uns ein witziges Buch der Black Army (Solna-supporters), wo viele Bilder von Besoffenen und Schlägereien drinnen zu sehen waren. Als ich ihr dann sagte, dass wir uns am nächsten Tag Hammarby anschauen würden, schüttelte sie nur den Kopf. Genau dieses Stadion suchten wir nachher auf, um die georderten Tickets abzuholen. Das Söderstadion liegt inmitten von neu gebauten Bürogebäuden und ist eine ziemlich abgefuckte Hütte. Zwei Längstribünen mit Holzbänken, eine Minitribüne hinter einem, und ein riesiger Stahlsteherhügel hinter dem anderen Tor, auf dem wir dann auch standen. Fast könnte man das Stadion mit dem von St. Pauli vergleichen. Da gibt es auch noch andere Paralellen - Hammarby ist DER Kultclub in Schweden und so wie Pauli ebenfalls sehr links orientiert. Am Spieltag selbst waren wir wieder sehr zeitig vor Ort - im Einkaufzentrum neben dem Stadion leisteten wir uns ein Pint Guinness-Öl, was furchtbar teuer war. So wie das ÖL (= Bier) überall hier heroben. Im Stadion hatten wir von unserem Standort einen tollen Komplettüberblick. Zunächst dachten wir, die Hütte würde nicht mehr als 6.000 fassen, doch bei Anpfiff fanden sich 12.128 Zuseher gegen Kalmar FF ein, was sogar noch unter dem Durchschnittswert dieser Saison lag. Auch mit dem Tabellenzweiten Kalmar kam ein ordentlicher Haufen mit, die gleich neben uns ihren Platz hatten. Die Hardcore-supporter der Heimischen standen auf der Haupttribüne rechts neben uns und lieferten über 90 Minuten einen tollen Support ab. Auch die Wechselgesänge zwischen beiden Haupttribünen waren hörenswert. Das Spiel selbst war dann zwar nicht so berauschend, aber auch nicht ganz schlecht. Das einzige Tor der Partie fiel bereits in der ersten Hälfte und zwar für Hammarby. Einige Male ließ der Ersatzkeeper von Bajen (so der Nickname von Hammarby) seine Fans ordentlich zittern, da er manchmal sehr stümperhaft agierte. Alles in allem kann man aber sagen, dass es sich gelohnt hat, diese alte Hütte zu besuchen, denn die Stimmung war echt ansteckend - besser als in vielen so genannten Arenen. Nach dem Spiel ging es zurück zum Bahnhof, von wo aus wir die Nachtmöhre nach Oslo nahmen.