15.11.2008 Györi Eto FC - BFC Siófok 0:0
 
Am Landesfeiertag unseres geheiligten Leopold ging es zum Hoppen ins Nachbarland Ungarn - ein billig verdienter Punkt eigentlich, der vom Wiener Südbahnhof in Angriff genommen wurde. Mit von der Partie waren noch R und Klaus, die fröhlich mit Bierdosen bestückt die Möhre nach Magyarorszag betraten. Ein paar ungarische Altnutten sorgten für Wirbel im Abteil (eh nur Gelächter) und ich haute mir im Klo kräftig das Knie an, ansonsten war die Zugfahrt ja relativ kurz, um irgendwelche außergewöhnlichen Abenteuer zu erleben. In Györ angekommen, galt es gleich einmal den Platz zu finden, wozu der Rat mehrerer Einheimischen gefragt war. Die richtigste Auskunft kam gar von einem Penner, der lediglich mit den erbettelten Forint (Forellen) nicht zufrieden war, hatte er sich doch tatsächlich Papier Euro erwartet. Was will er denn, sind 1000 Forellen denn nix? Irgendwie kamen wir zur richtigen Busstation, wo uns der Busfahrer gleich ordentlich schröpfte - beim aussteigen erklärte uns nämlich ein Magyar, der Busfahrer hätte von jedem von uns den Betrag verlangt, den wir normal zu dritt hätten zahlen sollen, so a Sau! Das Stadion war dafür wirklich gleich um die Ecke - der weise Rat des Penners war richtig! Kalt war es geworden, doch das Stadion war relativ nett anzusehen - zwei steile Seitentribünen, dafür hinter den beiden Toren, naja, nicht viel. Auf einer der beiden Tribünen hinter dem Tor hatten sich auch die Plattensee-Ultras von Siofok eingefunden, die für massig Stimmung sorgten (hüstel, hüstel). Bis zum Spiel war noch Zeit, also wurde mal eine ungarische Schnitzelsemmel verzehrt - Paprikaschlecker und Pepperonizuckerl fanden wir leider nicht. Genau so gab es im Stadion keine Zahnarztpraxis, wo es die doch in Ungarn überall geben sollte. Bis zum Anpfiff waren dann vielleicht 2.000 Zuseher anwesend - mehr hatten die folgenden 90 Minuten auch nicht verdient, ein schauerlicher Kick wurde da geboten, da war das Mannheimer Derby ja ein Brüller dagegen! Nur einmal kam Stimmung auf als der elektrische Sanitätswagen aufs Spielfeld fuhr, unverrichteter Dinge allerdings wieder abtuckerte. Nicht zum anschauen war es - symptomatisch die Szene, als ein Györer und ein Siofoker einem Ball entgegen rutschten - und keiner ihn traf. der Ball kullerte ungetreten ins Seitenout! 0:0! Ab! Bei der Busstation dann elendiglich langes warten, ehe der Bus kam - dieses mal zahlten wir nix, Schock am Bahnhof: kein Zuckerlshop mehr offen, auch der Parfümladen hatte schon zu, dabei hatten wir noch 1000 Forellen in der Tasche, die weg mussten. Gelegenheit hatten wir dann im Speisewagen, wo die Tausender nur so herumflogen - Gulasch (meins mit Kraut, weu) musste her, so quasi typisch ungarisch. Die Fahrt war daher recht kurzweilig und amüsant, nicht zuletzt ob der hervorragenden Bedienung vom Ersatz-Dirnberger.