31.10.2009 Hajduk Split - Dinamo Zagreb 2:1
 

Treffpunkt für dieses brisante Spiel war bereits am Vorabend in meiner Bude, wo der Lange und R ziemlich verspätet, dafür aber mit einer Palette Bier und sonstigem Stoff aufkreuzten. Nach einem Mahl beim kroatischen Wirten (wo wir mit dem Wirten auf einen Erfolg Dinamos anstoßen mussten), brachen alle Dämme. Meine angefangene und die mitgebrachte Palette waren bald leer, der Schnaps auch also, na ja, schweigen wir darüber. Die Nacht war kurz, denn bereits um 5.45 wartete das Taxi, das uns zum Cafe Sudar bringen sollte, wo der Junior Wirt bereits wartete, und ob unseres Zustandes gleich mal die Hände zusammen schlug. Gewundert hat er sich dann nur mehr über R, der um 7 (als mein Aspirin grade mal zu wirken begann) schon wieder eine Bierdose öffnete. Na ja, um 7, da waren wir dann auch schon in Graz, nach immerhin einer dreiviertel Stunde Fahrzeit. Flott ging es dahin, mit Dinamo Klängen und einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 180/190 km/h waren wir bald in Zagreb, wo wir noch den Cousin von Dragan abholten, ehe es in eine Cevap-Hüttn (gleich neben dem Maksimir Stadion) ging. Junior bespuckte sämtliche Dinamo Sticker rund ums Stadion, ehe es wieder auf die Autobahn ging um die nächsten 400 Kilometer zu nehmen. Das war dann auch relativ mühsam, denn R, ich und the long hatten auf der Rückbank praktisch keinen Platz. Auch mit stehen bleiben lief nix, denn auf jeder Raststation (und das sind bei 400 Kilometer nicht wenige) hatten sich hordenweise Bullen versammelt, die den Bus mit den Dinamo Fans erwarteten. Endlich in Split angekommen, wurde mal das Auto geparkt, und einen Abstecher in die Innenstadt und quasi zum Meer zu machen. Im Autobus gleich die nächste Watschn - Kontrolle und schon waren wir massig Kuna los (ein Vermögen war es umgerechnet zwar nicht, aber komisch, das außer uns niemand kontrolliert wurde) wunderschönes, warmes Wetter.. am liebsten wäre ich eine Ewigkeit auf dieser Bank in Hafennähe sitzen geblieben. Doch bald schon ging es zurück in die herrliche Altstadt (Stichwort Römer), wo sich bereits die Hajduk Fans mit allerlei Krawall und Rauch eintrafen. Vom Sudar erfuhr ich schon vom Vortag, dass die Split Fans dieses spiel bestreiken würden - also auch nicht ins Stadion wollten. Demonstriert wurde gegen die mafiöse Klubführung. Natürlich - endlich mal ein gescheiter Demogrund (Rechte der Frauen? Pensionskürzungen usw. mir doch egal), da marschierten wir natürlich mit. Das waren dann auch gut und gerne 1000 Personen (auch ein paar Tiere), die den Marsch von der Altstadt bis zum Stadion bewältigten. R entging dann scheinbar knapp ein paar Watschen, als er mitten in der Stadt auf ein schönes Marmorhaus pinkelte, das sehen die nicht gern da unten. Ein kroatischer Opa, der dies laut verurteilte, ging aber im Wirbel unter - und wir konnten in der Masse davon huschen. Kurz vorm Stadion blieb dann mal alles stehen - vor uns haufenweise Bullen, knistern lag in der Luft. Leider aber keine nennenswerte Zwischenfälle. Vorm Stadion war wieder mal guter rat teuer, schließlich hatten wir Karten für den Hajdukblock, vor diesem wurde uns allerdings unmissverständlich mitgeteilt, das wir heftig Prügel beziehen würden, wenn wir auch nur einen Fuß ins Stadion setzten sollten. Da wurden doch scheinbar glatt ein paar Jungs auf uns angesetzt, die unser weiteres Tun beobachten sollten. Krass - schließlich wurden wir dann doch von einem Ordner, bei irgend einem Eingang in irgendeinen block rein gelassen - auf der Längsseite und neben den Dinamo Fans. Was hat man von diesem Spiel schon alles gehört: Ausschreitungen, Spielabbrüche etc. Doch aufgrund des leeren Fansektors waren die folgenden 90 Minuten dann total lahm - kaum Stimmung im ziemlich leeren Stadion. Auch die Dinamo Fans waren nicht so laut, klar, wenn der Gegner fehlt. Das Spiel selbst war auch nur kurz vor und kurz nach der Pause sehenswert, denn in dieser Phase fielen alle drei Tore des Spiels. Endstand: 2:1 für Hajduk, was den Junior auch ziemlich freute. Mittlerweile war es relativ kalt geworden - the long (nur mit Pullover bekleidet) fror wie ein Dackel - wir alle sehnten den Schlusspfiff herbei und träumten von Nudelsuppen. Nach einem Mahl bei Scheißdonalds wurde beschlossen, gleich wieder heimzufahren. Eine Ewigkeit brauchten wir aus Split raus, da vor uns massenhaft Bullen Fahrzeuge unterwegs waren, die um eine sichere Heimreise der Dinamo Fans besorgt waren. (Anmerkung: die Dinamo Fans, die privat anreisen machen sich vorher meistens einen geheimen Platz, in einem Wald oder so, aus, wo ihre Privatfahrzeuge sorgenfrei geparkt werden können. sonst kann es schon mal passieren, dass ein Auto Feuer fängt oder im Meer verschwindet) Bis Zagreb war es wieder furchtbar, ein Platz am Rücksitz, dichter Nebel und einsetzende Müdigkeit des Fahrers erschwerten diese Umstände, als wir nach Absetzen des Cousins, gegen halb drei wieder die Österreichische Grenze passierten. Um 3 ging es zur Jause in die Raststation Gralla (wo sich FUCHS gute Nacht sagt), wo ein paar extremst auffällige Hinterwäldler herumlungerten. Dann ging es zügig zurück Richtung Wien, obwohl Dragan schon einen ganzen Bauernhof auf der Autobahn herumlaufen ließ - sprich Halluzinationen. Um 5 waren wir dann wieder zuhause. Fast 24 stunden am Stück unterwegs, und die Nacht davor ja praktisch auch nix geschlafen. Das sind die Ausflüge aus denen Legenden werden, hehe.