|
Kaum war der erste Doppler verdaut, gab es auch
schon den nächsten: wieder mal ging es nach Schottland, genauer gesagt nach
Glasgow, wo am Abend ein Spiel von Celtic am Programm stand. Da wollte der
Berndi IMMER schon hin, quasi a Kindheitstraum, ich wäre ja lieber zu den Hibs
nach Edinburgh gefahren (im Nachhinein gesehen dürfte dort auch das bessere
Spiel stattgefunden haben, aber bitte, komm schon nochmals hin).
Als Trost gabs dann allerdings noch eine Nachmittagspartie im 20 Minuten von
Glasgow entfernten Hamilton, gerade erst aufgestiegen. Ob die überhaupt spielen
würden, stand tags zuvor noch gar nicht fest.
Die Zugfahrt nach Schottland (endlich hab ich mp3..is des herrlich..) verging
relativ hurtig, die Strecke (so ab Preston bis zum Flachland vor Glasgow) ist
aber auch atemberaubend schön. Schneebedeckte Hügel, Bäche, alte Steinmauern
und -Brücken. Herrlich!
Im Großraum Glasgow angelangt, war es wieder vorbei mit der Herrlichkeit: ein
trostloses Bild einer schäbigen Industriestadt (mal abgesehen von einer netten
Fuzo in der City), kennt man ja schon.
Am Bahnhof angekommen gleich mal umgehirscht, um überhaupt den Bahnsteig für die
Möhre nach Hamuilton zu finden - da stand nirgends was. Außerdem - das spürte
man bereits im inneren des recht schmucken Bahnhofs - war es hier nochmals
ordentlich kälter als in London oder etwa Coventry..
Ein schottischer Eisenbahnbediensteter (schwerstens zu verstehen) schickte uns
dann in die untere Tage des Bahnhofs (so quasi eine Art Matzleinsdorferplatz
Haltestelle), wo wenig später ein schäbiges Teil einrollte, dass uns nach
Hamilton führte.
Vom Bahnhof Hamilton West ist der New Douglas Park in wenigen Minuten zu Fuß
erreichbar - wir waren wieder mal viel zu früh vor Ort, genauso wie ein paar
Deutsche. Ein Auto mit Bielefeldern fuhr ebenso vor (wo die Boys überall
sind), ehrlich.
Rein in die Bude, die aus einer Längs- sowie einer Hintertortribüne besteht.
Gegenüber eine provisorische Tribüne mit einem Plastikdach, die während des
Spiels von 2 Leuten bevölkert wurde.
Hinter dem anderen Tor ein Gerüst - da entsteht wohl noch eine Tribüne, obwohl
Hamilton die sicher nicht brauchen wird, die steigen nach dem Jahr eh wieder ab.
Nachdem wir unseren Platz bezogen haben - der Chefstuart war sehr um unser Wohl
besorgt - gleich ein Schock: kein Bier, keine Würste, nur diese grauslichen Pies.
Musste wieder mal gehungert werden.
Die Hintertortribüne war für die Gäste aus Aberdeen vorgesehen, die dann auch
gut und gerne ein Drittel der 3.000 Zuseher ausmachten - und anständig
supporteten. Wäre wahrscheinlich auf deren Tribüne gescheiter gewesen.. Auch ein
Aberdeen Fanklub Fetzen aus Schweden wurde ausfindig gemacht.
Das Spiel war dann gelinde gesagt zum Vergessen. Man sah, dass hier der 10.
gegen den 9. spielt. Kaum Torchancen, sowohl in der ersten, als auch in der
zweiten Hälfte. Einzig und allein der Dauersupport der Red Ultras, sowie die
klirrende Kälte hielt einen wach.
Obligatorisch entschied man sich 10 Minuten vor Schluss, die Szenerie zu
verlassen - Kälte und Hunger hatten gesiegt.
Beim Verlassen meinte der Stuart am Tor, es sei doch nicht wirklich kalt, wir
hätten eine Woche früher hier sein sollen. Und das wir in Österreich ja
schließlich auch was gewohnt seien. Ja, nur dass wir dann nicht Fußball
spielen. Zu guter Letzt erzielte Aberdeen dann noch ein Tor, ungefähr in dem
Moment, als wir in die Rücklichter des abfahrenden Zuges starrten - und erst
recht weitere 20 Minuten auf die nächste Möhre warten durften. |