Zeitig in der Früh legte die Fähre in Turku an und wenig später saß ich bereits im Zug nach Helsinki, wo ich gleich mein Hostel (das direkt im Olympiastadion liegt) checkte. Gegenüber liegt auch gleich das Finnairstadion, Heimstätte des HJK Helsinki. Praktisch! Das das Aufsuchen des Stadions vom FC Honka hingegen zur Odysee werden würde, wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Nach etwas Sightseeing machte ich mich gegen halb vier Richtung Espoo auf, da ich dort auch das Stadion des FC Honka Espoo vermutete. Eine alte Schachtel, die allerdings ganz gut Englisch sprach, meinte, das Stadion liegt etwa 10 km entfernt und wäre mit Bus Nr.18 zu erreichen. Also hin zum Bus wo der Fahrer zwar alles mit `Yes´ beantwortete, wohl aber keinen Schimmer hatte, wo ich eigentlich hin wollte. Bei der Endstation musste ich aussteigen - wieder kein Stadion  in Sicht. Rein in den nahe gelegenen Intersport wo ein Verkäufer meinte, Bus 109 sei der richtige. Rein in Bus 109, selbes Spiel wie vorher - der Bus fuhr direkt bis zum Busbahnhof Helsinki! Resignieren? Ich doch nicht - rein ins Infozentrum, der Alten das Ticket samt Adresse unter die Nase gehalten und ich hatte den richtigen Bus: 109! Ja, 109, der Verkäufer hatte recht - ich fuhr lediglich in die falsche Richtung!! Wieder rein in 109, dieses mal konnte der Fahrer sogar Englisch, neben dem Chauffeur platziert (eine alte samt Pudel musste halt weiter nach hinten) und 20 Minuten (10 Minuten vor Anpfiff) stand ich vorm Stadion, das gleich außerhalb der Stadtgrenze Helsinkis liegt. Espo ist wahrscheinlich nicht nur der Name der Stadt, sondern auch der Region, so was. Stadion? Gegen dieses Sauding wirkt sogar das Playmobil-Stadion in Fürth wie das neue Wembley. Selbst die Freilichtbühne im Park, dies damals bei der Ausstellung gegeben hat, wirkte dagegen wie eine Toptribüne. Zwei Längsseiten aus Stahl fabriziert mit einem Plastikfetzen als Dach und aufgeschraubten Sesseln (!!), sowie zwei Holztribünen hinter den Toren, die aussahen wie zusammen genagelte Obststeigen. Ich stand neben den Honka Supportern (eine fröhliche Kinderschar mit gelben Fahnen) deren Support wohl beim Imbißstandl hinter mir nicht mehr zu hören war. Auf der Gegenseite zählte ich 14 mitgereiste Haka Fans - wo immer da auch liegen mag. Es war angerichtet. Nach 12 Minuten war das Spiel auch schon zugunsten der Gäste entschieden - dank zweier katastrophaler Abwehrfehler der Honkarer. Nulla - Koksi, oder wie das auf finnisch heißt (die Sprache ist echt ein Hit!). Danach nahm zwar Honka das Spiel in die Hand  - wirklich nennenswerte Chancen ergaben sich aber nicht. Es blieb also beim Nulla - Koksi. Nach dem Spiel erwischte ich doch tatsächlich den richtigen Bus und kehrte gegen halb 10 in mein Hostel zurück, wo mir in meiner 12-Mannkammer gleich 2 besoffenen Russen entgegen fielen. Na dann, gute Nacht!