Tottenham Hotspur - Reading 6:4 (1:1)
 

Am Freitag holte ich den Mattl von Stansted ab (den ich scheinbar mit meiner Flugangst angesteckt habe, hehe) und danach ging es gleich mal durch diverse Pubs, ehe im Generator gesungen wurde - Karaoke-Abend. Tags darauf ging es zunächst mal raus zum Upton Park, den der Mattl unbedingt sehen wollte. Karten fürs Spiel gegen Manchester hatte ich ja durch unglückliche Zustände nicht bekommen: als ich sie nämlich pünktlich zu
Vorverkaufsbeginn bestellen wollte, nach einer 45minütiger Warteschleife, und auch schon ausgesucht (!!!) hatte - brach das Scheiß-Computersystem zusammen. Das war echt ein Schock! Für diesen Knaller hätte ich in diesem Ticketshop am Piccadilly Circus 200 Pfund zahlen müssen, doch das ist sogar mir zu teuer. Also Ersatzprogramm: die stinkenden Spurs gegen Reading sollten es sein, obwohl ich die eh schon mal gesehen habe, aber bitte, das Stadion allein ist schon ein zweiter Besuch wert, das ist a ganz nett. Nach etwas Kultur, ging es mit der Northern Line bis Seven Sisters, wo ich gleich mal fast einen Schwarzen umrannte, weil ich glaubte es sei rot, obwohl eh grün war. Laut Mattl hat der dann ziemlich gewütet, war mir aber wurscht. Von der U-Bahnstation sind es ungefähr 30 Minuten zu Fuß - denn in einen der Busse wollten wir uns nicht reinquetschen - außerdem herrschten wieder herrliche Witterungsbedingungen. Dennoch fing der Mattl bald zum Schnaufen an, und war sichtlich erleichtert, als wir die White Hart Lane erreicht hatten. Nach dem Kauf eines Programms und Abholen der Tickets ging es gleich ins Innere um ein Bier, ehe es auch schon rauf auf die Tribüne ging. Wie vor drei Jahren saß ich am West Stand, dieses mal allerdings ziemlich weit oben. Die erste Hälfte begann relativ hurtig, denn bereits nach 2 Minuten verwertete Berbatow (um den grad ein fürchterliches Gerangel herrscht, ob er bleibt oder nicht) einen Stanglpass zum 1:0 für die Hausherren. Nach einer Viertelstunde kamen die Gäste allerdings nicht unverdient zum Ausgleich, als Versager Robinson den Ball nicht weit genug wegboxen konnte und einer von Reading zur Stelle war. Bis zur Pause plätscherte das Spiel dann gemächlich vor sich hin, und keiner der 36.500 konnte ahnen, was sich dann in der zweiten Hälfte ereignen sollte.
Da wurden wir nämlich Zeugen eines Spiels, wie wir es bis dort hin überhaupt noch nie gesehen hatten, zumindest nicht auf diesem Niveau. Es ging nämlich ständig hin und her und es sollten  noch 8 Tore fallen. Gleich nach der Pause stellte Reading nach einem Kopfball auf 2:1 ehe Berbatov wenig später durch einen -netz zerstörenden Kracher den Gleichstand herstellte. Dieses Ergebnis hielt allerdings wieder nicht lange, denn erneut führte ein Eckball zur Führung von Reading, die allerdings wieder nicht lange hielt. Innerhalb der nächsten 5 Minuten konnte Tottenham nämlich die Partie wieder umdrehen und man kam zu einer 4:3 Führung - die (richtig) allerdings wieder keine Minute hielt, denn Reading konnte zum 4: ausgleichen. Elfmeter für Tottenham, nachdem Robbie Keane gelegt wurde. Zwar scheiterte er (bereits zum zweiten mal innerhalb einer Woche) an
Torhüter Hahnemann, doch der Nachschuss ging zum 5:4 in die Maschen. Nur zwei Minuten später sorgte Berbatov mit seinem vierten Tor zum 6:4 Endstand! Kopfschütteln überall, ein unglaubliches Spiel neigte sich dem Ende entgegen - da hätte man gerne nochmals 45 Minuten zugesehen. Auch die Stimmung der Fans konnte sich hören lassen - als nach dem 6:4 das ganze Stadion (mit Ausnahme der Auswärtsfans natürlich, die ebenfalls brav supporteten) die Vereinshymne zu singen begann - das hatte schon was. Nach dem Schlusspfiff gab es jedenfalls donnernden Applaus - und der galt sicher nicht nur dem Heimteam, sondern auch Reading, die für ein unterhaltsames Spiel gesorgt hatten und sich ehrlich gesagt auch einen Punkt verdient hätten. Ein Spiel, wie man es sicher lang nicht mehr sehen wird. Als ich dann hörte, das West Ham Manchester 2:1 schlug, war ich natürlich kurz wieder sauer, dass wir keine Tickets dafür hatten, doch das Spiel der Spurs war mehr als ein würdiger Ersatz dafür gewesen.