Hull City - Sheffield Wednesday 1:0 (1:0)
 

In aller Früh verließen wir den Generator Richtung Bahnhof King´s Cross, wo wir nach Nahrungsaufnahme den Zug Richtung Glasgow nahmen. In Doncaster stiegen wir freilich in einen anderen Zug um, den wir wollten ja ins schmucke Hull die zu Mittag gegen den Rivalen aus Yorkshire - Sheffield Wednesday - antreten mussten. Nach knapp drei Stunden befanden wir uns in der schäbigen Hafenstadt, wo uns bei der Ankunft, gleich mal massenhaft Bullen mit bellenden Kötern begrüßten: schließlich war die Möhre voll mit Wednesday-Fans, die nach ein paar Minuten auch gleich in bereitstehende Busse gedrängt wurden und zum Stadion befördert wurden. Wir nahmen den Fußweg, hatschten natürlich einen mächtigen Umweg (vom Bahnhof sind es vielleicht 15 Minuten zu Fuß) nachdem uns ein einheimischer scheinbar am Schmäh halten wollte. Da kamen wir schon durch ein gediegenes Viertel durch, Abbruchbarracken und Wohnsilos en masse. Schließlich schafften wir es doch vors Stadion - Mattl war bezüglich Tickets dieses mal sogar nervöser als ich, doch natürlich bekamen wir zwei Stück, noch dazu im heimischen Fansektor, was bedeutete, das wir das ganze Spiel über stehen konnten! Das Stadion ist relativ neu (2002 eröffnet) und fasst 25.000 Zuseher, es war mit 21.500 auch wirklich gut gefüllt und die Stimmung war von Anfang an hörenswert. Mit den Tickets hatten wir wirklich Glück, denn gleich neben uns befand sich der Auswärtsmob von Sheffield - und da gingen dann die Gehässigkeiten immer hin und her. Überhaupt der oberkörperfreie Wamperling aus Reihe eins mit seinem fetten Kind war ein Wahnsinn - der profilierte sich mit Drohgebärden, dass es eine Freude war zum Zusehen. Irgendwann wurde dann auch jemand aus dem Fanblock entfernt, konnte allerdings nicht erkennen warum. Wie gesagt, Stimmung ausgezeichnet, Spiel Scheiße. Einen Höhepunkt gab es trotzdem, als der 38-jährige (ziemlich füllige) Publikumsliebling, der erst kurz vorher eingewechselt wurde, Dean Windass (welch ein Name) in der 35.Minute einen Freistoss wunderbar ins Kreuzeck setzte. Windass, der sichtlich manchmal Mühe hatte, seine überschüssigen Kilos übers Feld zu schleppen, war sich allerdings um kein Späßchen mit dem Publikum zu schade - ein echter Typ scheinbar, der sogar den Sheffield Fans deutete, was er von ihnen hielt, nachdem ihm diese als Fat Bastard bezeichneten. da johlten wiederum die Heimischen, denen Deano auch gleich freundlich zuwinkte. In der Halbzeit ging Mattl unerlaubt eine rauchen - ein Witz, das man das noch  nicht mal bei der Kantine darf. Die zweite Hälfte war spielerisch wieder sehr von beschränktem #Niveau, die Stimmung unter den Zusehern blieb allerdings bis zum Schluss auf sehr gutem Niveau. Was wäre da noch möglich, wenn man sich endlich besinnen würde, und zu den alten terraces zurück kehren würde. Welch Freude wäre das. Da wir nach dem Spiel solchen Durst hatten beschlossen wir eine spätere Möhre zu nehmen, um noch einen Pub zu besuchen. Da wir nicht fündig wurden, beschlossen wir uns mit Bier aus dem Supermarkt einzudecken. Meinem flinken Auge war es zu verdanken, im Zug sofort zwei (der wenigen) nicht reservierte Plätze zu entdecken, wo wir dann die Fahrt zurück nach London Bier trinkend verbrachten. Da hatten wir es wieder lustig!