30.05.2009 FC Brünn - Jablonec 1:2 (0:0)
 
Einen Tag nach dem neuerlichen Neumayertrauma suchten Rai, Mattl und ich etwas
Zerstreuung bei einem netten Tageshop zu unseren tschechischen Nachbarn. Mit etwas Glück sollten sich zwei Spiele ausgehen. Eines in Jihlava und ein weiteres in Brünn. In Jihlava angekommen versuchten wir allerdings vergeblich das Stadion des dort ansässigen Zweitligisten zu finden, was uns aufgrund fehlender Recherche nicht wirklich gelang - gefunden haben wir nur einen unterirdischen, miesen Dorfacker auf dem gerade ein Jugendturnier stattfand. Nach wenigen Minuten Präsenz zogen wir aber unverrichteter Dinge wieder ab, da wir einhellig übereinstimmten, dass es sich da nicht um das Spiel handelte, dass wir eigentlich sehen wollten. Bei der Stadtausfahrt kam es beinahe zum Eklat, als so ein ausländischer Tscheche groben Unfug mit uns treiben wollte: Nahm Rainer ihm die Vorfahrt oder er uns? Keine Ahnung! Nachdem ihn Rai jedoch beschimpfte, ließ der tschechische Ladalenker sein Auto einfach mitten auf der Straße stehen und ging mit einem Schraubenschlüssel in der Hand auf uns los, zumindest wollte er das, denn Rai
stieg voll ins Pedal und fuhr einfach weg, hehe. Wenige Minuten später lösten wir eine Vignette für die tschechische Autobahn, die ungefähr den selben Standard aufwies, wie die Dorfstraße in Afterbach. Nach einer Weile kamen wir dann in Brünn an, wo wir unseren Nager recht preisgünstig stillten. Sonst war dort nicht viel los aber wenigstens wurde das
Wetter besser. Danach mussten wir wieder mal die Spielstätte finden, was wiederum nicht leicht war. Bei einer Busstation kam ich mir vor wie in einem David Lynch Film: da standen etwa 10 Leute herum, die mich nach meiner Frage nach dem Stadion einfach anstarrten. Das war ja wirklich gruselig. Eine Deutschsprechende alte Hippe hat uns dann den Weg allerdings ganz gut erklärt. Da standen wir aber eh schon fast vorm Stadion. In der Tschechei war es die letzte Runde und für Brünn ging es praktisch um nichts mehr. Der Gegner aus Jablonec befand sich allerdings noch in Abstiegsgefahr - das Spiel war dann nicht wirklich der Brüller, schön war nur das immer besser werdende Wetter. Auch vom Fanklub, den Porno Hooligans (die heißen wirklich so) hörte man gar nix. Fades Spiel, nur die Leute rund herum versetzen uns wieder ins staunen, so wie etwa der Herr Einfallgosch. Irgendwann haben wir dann auch den Walter Kogler entdeckt, der für Wacker spionierte, doch wir waren uns zu gut ihn anzusprechen. In der zweiten Hälfte fielen dann sogar Tore. Brünn ging 1:0 in Führung, doch dann warf Jablonec alles nach vorne und siegte schlussendlich sogar mit 2:1. Abstiegsgefahr gebannt - und wir dabei in dieser denkwürdigen Stunde, hehe. Ab zum Auto und heim über Kleinhaugsdorf, was eigentlich ein riesiger Umweg war, aber bitte. Dafür bekamen wir beim Chinesensandler noch ein paar günstige Filme und der Mattl wurde im Supermarkt mit ein paar Fleischbrocken belohnt.