28.12.2010 Coventry City - QPR 0:2
 

Zum bereits 19. Mal ging ess für mich auf die einzige Insel  - wo zu Weihnachten in Sachen Fußball ja Hochbetrieb herrscht. Großes Nervenflattern setzte ja bereits eine Woche zuvor ein - gestrichene Flüge, Gatwick airport closed, haufenweise entfallene Spiele. Himmel hilf, was wenn kein Flieger geht? Was wenn auch nur eins meiner geplanten Spiele ausfallen würde? Nun der Flug (und auch alles andere) fand statt, und da man den Mittagsflug nahm, blieb noch genug Freizeit an diesem Tag, da erst am nächsten Tag die ersten Spiele stattfinden sollten. Den ersten 5 Spielen sollte auch Capitano B beiwohnen. Nach einem versoffenen ersten Abend beim o´neills, ging es tags darauf vom Bahnhof London Euston (den ich während dieser Tour relativ häufig frequentierte) ins nur eine Stunde entfernte Coventry, die zur Mittagsstunde (Kick off 12.15) den Tabellenführer QPR empfingen. Karten hatte ich für den Auswärtsblock bestellt - denn gegen die R´s hab ich im Prinzip nix. In Coventry angekommen, war es dann gleich mal relativ schattig  -bestimmt unter null. Nach einer ewig dauernden Warterei auf eine Busmöhre (3,20P) mussten wir diese nach 10 Minuten schon wieder verlassen, um in einen Fußball Shuttlebus zu steigen. Dort wollte man wieder 3,50 doch nach langer Diskussion (so lang auch wieder nicht, aber es klingt halt besser) mussten wir nur 30 pence aufzahlen. Das Stadion liegt relativ weit außerhalb des Zentrums - die Ricoh Arena gibt es ja erst seit wenigen Jahren, es hat damals die Highfield Road abgelöst (das eigentlich bis zum Schluss ein ganz passables Stadion war..). Rund ums Stadion: ein Riesen-Tesco und Brachland, soweit das Auge reicht. Eine Runde ums Stadion, und da waren sie wieder: bei jedem Spiel im Dezember, kann man hoppende Leute aus Germanien antreffen. Welch Landplage, hehe. Von außen ist das Stadion mit jedem anderen Neubau zu vergleichen, innen schaut es allerdings recht passabel aus. Bis zum Anpfiff war der Gästesektor tüchtig gefüllt, wenn ich auch mit einem übel riechenden Sitznachbarn gesegnet wurde: wir nannten ihn kurzum McRünzlsäck! Kaum war der Ball in der Nähe irgend eines Tores, schien er seine Duftnote zu versprühen. Das war fast ärger als die Kälte, die allen Beteiligten schwer zu schaffen machte (ein paar Reihen hinter und wurde in der zweiten Hälfte ein alter Mann sogar länger behandelt und schließlich abtransportiert, aber das war vielleicht gar nicht die Kälte). Das Spiel - verfolgt von insgesamt knapp 18.000 - war dann gar nicht so schlecht. In den ersten Minuten gaben ganz klar die West Londoner das Tempo vor, zur Freude der mitgereisten Supporter, deren Liedgut ziemlich einfallsreich und vielfältig ist. Nach einer Weile kam allerdings Coventry immer besser ins Spiel und hätten zur Pause eigentlich führen müssen, hätte nicht der Goalie der R´s einige male glänzend pariert. Pause: 0:0! Berndi berichtete, dass die Stuarts in der Pause sogar das Stadiontor öffneten, um den mitgereisten Fans eine Zigarette im Freien zu ermöglichen. Also, das ist ja wirklich mal was (wenn ich mich erinnere, was der Depp in sandefjord da für einen Wirbel machte..)! Dafür hat er dann gleich statt einem Kaffee einen Becher Hot Chocolate bekommen, den er nach 5 Minuten komischerweise nicht mehr mochte. Hatte man in den ersten 45 Minuten das Gefühl, City könne die Rangers gefährden, nahm das Spiel jetzt eine komplett andere Wendung. In der 49 Minute knallte ein QPR Spieler den Ball aus unmöglich spitzem Winkel ins Tor, allerdings durfte da irgendwer noch dran gewesen sein - das Tor wurde nämlich als Eigentor gewertet. Nur 12 Minuten später war der Endstand hergestellt, als Smith den Ball per kopf zum 2:0 ins Tor scherzelte. Riesenjubel bei den Mitgereisten, Tabellenführung an diesem Tag ausgebaut. Das ist einem schon ein Achterl wert, also meinem Sitznachbarn.
Eine Weile gings, aber die Kälte wurde immer schlimmer - und da man noch ein weiteres Spiel an diesem Tag hatte, machten wir uns 10 Minuten früher aus dem Staub, um eine Taximöhre zu finden. Fanden wir aber nicht! Versäumt haben wir nix mehr, aber wir saßen mit den selben Fans, die alles gesehen hatten, im selben Shuttlebus zurück in die City.
Den halb drei Zug konnten wir uns einmagarieren, aber der 15.00 Service sollte sich ausgehen. Doch wie immer... es ging nichts weiter. Der Bus setzte sich zwar alsbald in Bewegung, kroch aber verdächtig langsam (trotz geringem Verkehr) dahin - die machten uns das bestimmt z´fleiß! Bei der Umsteigestelle Pool Meadow pfiffen wir auf den restlichen Transfer, umseller zu machen krochen wir in ein Taxi, dessen Dienste wir bis zum Bahnhof in Anspruch nahmen. Die 3er Möhre ging sich wunderbar aus, und um 4.10pm waren wir wieder in London.