03.01.2011 Leyton Orient - Colchester United 4:2
 

Endlich kam ich auch mal ein bisschen zum Geld ausgeben - der Vormittag wurde dazu genutzt, etliche Geschäfte in der Oxinger abzuklappern, auch bei Lilywhite´s wurde reingeschnuppert, war mir dann aber zuviel los. Am Nachmittag stand ein Spiel der dritten Liga am Programm, und zwar zwischen Leyton und Colchester. Leyton ist mit der Central Line bequem vom Zentrum erreichbar, auch wenn sich die Fahrt in den Nordosten doch etwas zieht. Das Stadion selbst hatte ich vor ein paar Jahren ja schon mal gesehen, allerdings ohne Spiel und in der Renervierungsphase. Mittlerweile ist das Stadion ein kleines, aber feines Schmuckkästchen, auch wenn die Wohnhäuser in den Ecken etwas bizarr anmuten - wobei: wohnen würde ich dort gerne. Nach dem Abholen der Tickets ging es in den kleinen Kantinenbereich, wo ein Bier geordert wurde und ich die TV Partie Huddersfield-Wednesday verfolgte. Mein innerer Einklang mit mir selbst wurde jäh gestört, als unweit von mir ein paar Piefke lautstark miteinander quatschten. Überall sind die - und überall machen sie sich lautstark breit. Aber die nette Atmosphäre konnte das nicht trüben, überall sah man das Wappen der O´s: auf den Kaffeezuckersäckchen, am Seifenspender am Klo, nett. Ich saß auf der neuen Tribüne mit schönem Blick Richtung Mainstand, der noch dieses prägnante englische Giebeldach vorzuweisen hat. Dort waren auch die Gästefans aus Colchester untergebracht. Außer dieser Tribüne ist wie gesagt alles neu, auch der Name: statt Brisbane Road heißt es jetzt Matchroom Stadium.
Zum Spiel: es war das torreichste der bislang nicht gerade mit Toren gesegneten Tour. Allerdings dauerte es auch bis zur 41.Minute, ehe Leyton überraschend in Führung ging, denn bis dato war Colchester das bessere Team. Jubel unter den etwas mehr als 4.000 Besuchern, die seit Ende November aufgrund der Schneefälle kein Heimspiel ihrer Mannschaft mehr sahen. Nach der Pause konnte dann Orient bald auf 2:0 erhöhen, ehe ein Tormannpatzer das Spiel nochmals spannend machte und Colchester wieder aufkam.
Doch wieder gelang Leyton die vermutete Vorentscheidung, 3:1, ebenfalls ermöglicht durch einen Torwartfehler. Spannend bliebs, als Colchester wieder ein Tor aufholen konnte, doch kurz vor Schluss ein sehenswertes Tor zum 4:2 Endstand! Ein sehenswertes Spiel für diese Preisklasse. Und ein nicht unsympathischer Verein. Wer also Premier League müde ist, der kommt in London trotzdem auf seine Kosten. Genau deswegen liebe ich London - weil es auch kleinere, nicht Kommerz überladene Vereine gibt. Wie Leyton Orient eben.